27.10.2023
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Urteil zur Provision: Reicht der Austausch von Mails für einen Maklervertrag?
Ein Interessent tauscht mit einem Makler E-Mails aus, besichtigt ein Objekt, kauft es – und will dann keine Provision zahlen. Es fehle ein in Textform zustande gekommener Maklervertrag. Hat er Recht?
Nein, sagt das Oberlandesgericht Karlsruhe (Beschluss vom 3. April 2023,Az. 9 U 168/22). Im konkreten Fall war bereits im Exposé des Maklers ein ausdrückliches Provisionsverlangen enthalten. Laut §656a BGB ist hier zwar eine Textform, jedoch keine Schriftform für ein Zustandekommen eines Vertrags nötig. Übersetzt heißt das, die per E-Mail abgegebenen Erklärungen, die jeweils Vor- und Nachnamen enthielten, reichten aus, um einen gültigen Maklervertrag zustande kommen zu lassen. Makler müssen für einen gültigen Maklervertrag also nicht zwingend ein eigenes Dokument unterschreiben lassen. Es ist jedoch wichtig, dass die wesentlichen Punkte des Vertrags wie Provisionshöhe und Namen aller Beteiligten sowie die eindeutige Bestätigung aus der Korrespondenz mit dem Kunden hervorgehen.
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IW-Studie: Immo-Kauf heute leichter als vor 40 Jahren
Wohneigentum ist heute erschwinglicher als in den 1980er Jahren. Zu diesem Ergebnis kommt das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in einer Studie. In den 40 Jahren seitdem gab es aber dennoch deutlich bessere Zeiten, um eine Immobilie zu kaufen.
Laut den IW-Experten liegt die Bezahlbarkeit eines eigenen Hauses oder einer Wohnung derzeit in etwa auf dem Niveau von Mitte der 2000er Jahre. Um die Bezahlbarkeit über die Jahrzehnte vergleichen zu können, entwickelte das IW einen Index zur Erschwinglichkeit. Hierfür wurde für den Zeitraum seit 1980 die Kostenentwicklung für ein Volltilgerdarlehen mit einer Laufzeit von 20 Jahren auf Basis der jeweiligen Preise berechnet und mit den Daten zur Einkommensentwicklung ins Verhältnis gesetzt. Das Ergebnis: Die Hürden zum Immobilienkauf waren im dritten Quartal 1981 am höchsten. Der Indexwert zu diesem Zeitpunkt lag bei 115,5. Am erschwinglichsten waren Immobilien demnach im dritten Quartal 2016, als der Indexwert 28,6 betrug. Seit 2021 zeigt sich eine deutliche Verschlechterung des Index. Aktuell liegt der Wert bei 41,0 – was aber immer noch nur einem Drittel des Höchstwerts von 1981 entspricht.
EZB erhöht Leitzins zunächst nicht weiter – Bauzinsen können dennoch weiter steigen
Die Europäische Zentralbank (EZB) legt eine Pause bei den Zinserhöhungen ein. Nach 10 Erhöhungen in Folge belässt der Rat der EZB den Leitzins nach der jüngsten Sitzung bei 4,5 Prozent. Für Immobilienkäufer bedeutet das allerdings keine Entspannung.
Denn die Bauzinsen könnten unabhängig vom Leitzins weiter steigen , wie wir Anfangs der Woche berichteten. Auch Tomas Peeters, Vorstandsvorsitzender der Baufi24 Baufinanzierung AG, rechnet damit, dass die Kreditzinsen die 5-Prozent-Marke bald erreichen könnten. Für Kaufinteressenten lohne es sich ihm zufolge nicht, mit dem Eigenheimerwerb lange zu warten.
Stimmung in der Immobilienwirtschaft hellt sich auf
Vertreter der Immobilienwirtschaft sehen wieder etwas hoffnungsvoller in die Zukunft. Das zeigt das Ifo-Stimmungsbarometer.
Demzufolge ist der Geschäftsklimaindex für Unternehmen des Grundstücks- und Wohnungswesens von unter -10 im September auf -4,4 im Oktober gestiegen. Auch die Erwartungen an den Umsatz sind deutlich gestiegen. Sie verdoppelten sich auf einen Indexwert von 12,6. Die größten Sorgen machten sich die Befragten im September beim Blick in die Auftragsbücher. Doch auch dieser Wert ist zumindest wieder angestiegen von -21 im September auf -11 im Oktober.
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Verband: Heizen mit Wasserstoff langfristig nicht teurer als mit Gas
Das Heizungsgesetz verbietet langfristig den Einbau neuer Gas- und Ölheizungen. Wärmepumpen und Fernwärme werden derzeit als vielversprechendste Alternativen gehandelt. Der Gas- und Wasserverband (DVGW) sagt nun, auch klimaneutral hergestellter Wasserstoff könnte in Zukunft eine erschwingliche Alternative sein – doch der Verband bekommt Gegenwind.
Der DVGW hatte eine Studie in Auftrag gegeben, um die voraussichtlichen Preisentwicklungen für Erdgas, Biogas und Wasserstoff miteinander zu vergleichen. Demnach werden Endkunden 2035 für Erdgas zwischen 9 und 11 Cent und für Biogas zwischen 10 und 13 Cent je Kilowattstunde bezahlen müssen. Bei grünem Wasserstoff sollen es zwischen 12 und 17 Cent sein. Der Verband rechnet aber damit, dass nach 2035 die Wasserstoffpreise sinken und sich dem Niveau von Erdgas annähern werden. Somit könne Wasserstoff zukünftig auch im Wärmesektor wettbewerbsfähig sein, so DVGW-Vorstandsvorsitzender Gerald Linke. Gegenwind bekommt der DVGW von der Umweltschutzorganisation Greenpeace. Bei der Umwandlung von Energie zu Wasserstoff gehe enorm viel Energie verloren. Ihn zum Heizen zu verwenden, sehen die Umweltschützer als reinste Energieverschwendung.