11.12.2023
Ihr News-Update für die erfolgreiche
EU-Regeln aufgeweicht: Was auf Eigentümer zukommt
Die neuen EU-Auflagen für Gebäude werden nicht ganz so streng wie zunächst befürchtet. Allerdings müssen die Mitgliedsstaaten bis 2035 dafür sorgen, dass der Energiebedarf ihres Immobiliensektors um fast ein Viertel sinkt. Die Staatsregierungen bekommen aber mehr Spielraum bei der Ausgestaltung, wie dieses Ziel erreicht wird. Was bedeutet das nun für Immobilieneigentümer in Deutschland?
Die starre Vorgabe, dass 15 Prozent der jeweils am schlechtesten isolierten Gebäude in jedem Land zwingend modernisiert werden müssen, wird nicht kommen. Die befürchteten Zwangssanierungen von Häusern mit schlechter Energieeffizienz sind somit vom Tisch. Einsparungen können auch erreicht werden, indem Immobilien mit mittlerer Energieeffizienzklasse auf ein Top-Level gebracht werden. Nach Einschätzungen der Bauwirtschaft wäre das oftmals einfacher möglich und kostengünstiger als uralte Gebäude grundlegend zu sanieren. Die EU erlaubt zudem auch etliche Ausnahmen: Kirchen, Gebäude mit Denkmalschutz oder Ferienhäuser müssten dann beispielsweise nicht den neuen strengen Normen unterworfen werden.
Bauzinsen sinken: Ist der Gipfel überschritten?
Dass die Zinsen für Immobilienkredite über die Marke von 5 Prozent steigen würden, schien Anfang des Jahres kein undenkbares Szenario. Derzeit ist das mittlere Zinsniveau allerdings sogar wieder unter 4 Prozent gesunken. Der Höchstpunkt könnte somit schon erreicht worden sein.
Je nach Quelle liegen die Zinsen bei 10-jähriger Bindung um die 3,8 Prozent. Beim Kreditvermittler Interhyp will man zwar noch keine Entwarnung geben, aber Vorständin Mirjam Mohr spricht bereits von einem „richtigen Zwischentief“. Ob das allerdings bedeutet, dass nun auch die Immobilienpreise wieder steigen, darauf will sich kein Experte angesichts volatiler Märkte festlegen. Reiner Braun vom Forschungsinstitut Empirica erklärt, dass niemand derzeit so genau wisse, wie es die nächsten Monate weitergeht.
So will die Bauministerin das Bauen beschleunigen
Im Kampf gegen die stockende Baukonjunktur setzt Bauministerin Klara Geywitz auf eine Neufassung des Baugesetzbuchs. Das kündigte die SPD-Politikerin am Wochenende an.
Eine Novelle des Baugesetzbuchs wird demnach bereits im Ministerium ausgearbeitet. Damit soll unter anderem das Tempo bei der Bauplanung und Ausweisung von Bauland erhöht werden. Zudem sollen die Kommunen mehr Befugnisse bekommen, um die Spekulation mit Bauland einzuschränken, Bestandsgebäude aufzustocken und Baulücken zu schließen.
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Stadtflucht wegen hoher Wohnkosten
Treiben die hohen Mieten und Immobilienpreise in den urbanen Lagen die Deutschen wieder aufs Land, wo günstigere Wohnkosten locken? Das legt zumindest eine Umfrage der TU Darmstadt nahe.
In der mit dem Kreditvermittler Baufi24 durchgeführten Studie gaben 3 von 4 Haushalten an, derzeit über die Wohnsituation nachzudenken. Häufigster Grund für den Unmut: die hohen Wohnkosten in der Stadt. Besonders attraktiv gelten in den Augen der Befragten hingegen Wohnlagen am Stadtrand oder auf dem Dorf. Dort ist die Zufriedenheit mit der eigenen Wohnsituation am größten. Die Bereitschaft, aus dem Stadtgebiet dorthin umzuziehen, sei laut den Studienautoren dank Digitalisierung und Home-Office gestiegen.
Neues Heizungsgesetz kommt, Förderung erstmal nicht
Zum Start ins neue Jahr tritt auch das neue Gebäudeenergiegesetz in Kraft, das strengere Regeln für Heizanlagen vorsieht. Ab wann allerdings die angekündigten Fördermittel für den Tausch von Heizungen wieder fließen können, ist derzeit noch unklar.
Nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts ringt die Regierung weiterhin um den neuen Haushalt. In der Praxis bedeutet das auch: Viele Förderprogramme hängen derzeit in der Luft, weil die Finanzierung unklar ist. Wenn zum 1. Januar das neue Gebäudeenergiegesetz kommt, werden mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Förderanträge für den Heizungstausch angenommen. Nach Medienberichten soll dies erst ab Ende Februar 2024 wieder möglich sein.
Mehr Informationen zum überarbeiteten Gebäudeenergiegesetz und Fördermöglichkeiten finden Sie im immowelt Ratgeber.
Signa-Insolvenz bedroht auch Sparkassen
Die Pleite des Immobilienmagnaten René Benko könnte sich als Nagelprobe für das deutsche Bankensystem erweisen. Wie nun bekannt wurde, stehen auch etliche Sparkassen auf der Liste der Gläubiger.
Die Auswirkungen der Zahlungsunfähigkeit der Signa Holding und ihres weitverzweigten Netzwerks an Tochterfirmen zeichnen sich erst so langsam ab. Der österreichische Immobilien-Investor Benko hat sich nämlich vielerorts Geld geliehen. Insgesamt 273 Einträge stehen auf der Gläubigerliste. Pikant: Auch Sparkassen – die gemeinhin im Ruf stehen, solide und wenig risikobereit zu wirtschaften – gehören zu den Geldgebern. Unklar ist derzeit noch, wie hoch die Ausstände bei den einzelnen Gläubigern sind, aber der gesamte Schuldenberg der Signa summiert sich auf fünf Milliarden Euro. Die Pleite des Immobilienkonzerns könnte also in der Folge auch die betroffenen Bankhäuser in finanzielle Schieflage bringen.