18.12.2023
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Nach EZB-Entscheid: Wie geht es mit den Zinsen weiter?
Die Europäische Zentralbank (EZB) hat vergangene Woche den Leitzins unverändert gelassen. Eine Zinssenkung stand laut Aussagen der EZB nicht im Raum. Doch für 2024 können sich Immobilienkäufer berechtigte Hoffnungen auf Besserung machen.
Zwar warnen Volkswirte davor, die Zinsen zu schnell wieder zu senken, dennoch rechnet Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, damit, dass die EZB Mitte 2024 wieder die Zinsen senken wird. Auch Tomas Peeters, Vorstandsvorsitzender der Baufi24 Baufinanzierung AG, geht im kommenden Jahr von einer Senkung des Leitzinses aus und sieht für die Bauzinsen bereits jetzt leichte Besserung. Diese befinden sich laut Peeters im starken Abwärtstrend. Allein in den letzten eineinhalb Monaten sei das Zinsniveau um etwa einen halben Prozentpunkt zurückgegangen. Die besten Konditionen für Bauzinsen liegen aktuell zwischen 3,1 und 3,5 Prozent. Käufer können dadurch fünfstellige Beträge sparen und profitieren durch die gesunkenen Immobilienpreise.
Experten befürchten Rezession bei Immobilienwirtschaft
Zwar verbessert sich die Lage am Zinsmarkt allmählich, für viele Immobilienexperten geht das allerdings nicht schnell genug. Sie rechnen mit einer Rezession bei der Immobilienbranche.
Die Immobilien-Wirtschaft könne sich nicht länger von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abkoppeln. Diese Ansicht vertritt zumindest das Institut der deutschen Wirtschaft zusammen mit dem Zentralen Immobilien Ausschuss (ZIA), dem Spitzenverband der deutschen Immobilien-Branche. Ein großer Teil der Immobilienbranche würde nach Einschätzung der Experten in die Rezession rutschen. Der ZIA fordert daher vom Staat unter anderem das Aussetzen der Grunderwerbsteuer sowie günstige KfW-Kredite für Wohninvestitionen.
Nach Haushaltsstreit: Das sind die Zusatzkosten fürs Heizen und Strom
Letzte Woche hat die Ampelregierung im Zuge der Haushaltsverhandlungen beschlossen, den CO2-Preis stärker als geplant anzuheben. Auch der Zuschuss für Stromnetzentgelte soll entfallen. Für Mieter und Eigentümer hat das finanzielle Folgen.
Statt 40 Euro pro Tonne wird der CO2-Preis im kommenden Jahr auf 45 Euro angehoben. Die Folge: Heizen wird teurer. Wie teuer hat das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) für das Handelsblatt berechnet. Die Heizkosten für eine Familie mit einem Kind steigen demnach um 7,34 Euro im Jahr. Deutlich höher fallen die Zusatzkosten hingegen beim Strom aus, da die Bundesregierung den ursprünglich geplanten Zuschuss zu den Netzentgelten streichen will. Als Folge planen die Netzbetreiber, die Entgelte im kommenden Jahr zu verdoppeln. Auf Haushalte mit einem Jahresverbrauch von 3.500 Kilowattstunden kommen dadurch jährliche Mehrkosten von circa 116 Euro zu.
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GdW: Sparmaßmaßnahmen der Ampel sind Garantie für drastische Mietsteigerungen
Um Milliarden Euro zu sparen, hat die Bundesregierung zuletzt die Förderungen für den Heizungstausch heruntergefahren und für klimafreundlichen Neubau vorerst gestoppt. Der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) rechnet also Folge mit deutlich steigenden Mieten.
So werden laut GdW-Präsident Axel Gedaschko besonders Mieter mit geringem Einkommen Leidtragende sein. Das Absenken der Heizungstausch-Förderung werde dazu führen, dass Vermieter zumindest einen Teil der Kosten an ihre Mieter weitergeben. Das können laut Gedaschko in einem Mehrfamilienhaus durchschnittlich 3.000 Euro sein, die auf die Miete umgelegt werden. Durch den Förderstopp von klimafreundlichen Neubauten wird das Ziel 400.000 neue Wohnungen pro Jahr umzusetzen weiter erschwert, was zu zunehmenden Spannungen am Mietmarkt führen dürfte.
Türkei: Zentralbankchefin zurück in Hotel Mama
Die Türkei hat seit Monaten mit einer hohen Inflation zu kämpfen, die auch die Mieten in der Metropole Istanbul nach oben treibt. Selbst die neue Chefin der Zentralbank kann sich keine Wohnung in Istanbul leisten.
Hafize Gaye Erkan ist seit Juni Chefin der türkischen Zentralbank und leidet genauso wie die Bevölkerung unter der massiven Inflation, die im November bei 62 Prozent lag. In einem Interview erzählt sie, dass sie keine bezahlbare Unterkunft in Istanbul gefunden habe und deswegen wieder bei ihren Eltern einziehen musste. In der größten türkischen Stadt stiegen die Mieten innerhalb eines Jahres um 77,1 Prozent. Um den Mietanstieg zu stoppen hat Präsident Recep Tayyip Erdoğan Mietpreiserhöhungen zuletzt auf 25 Prozent begrenzt. Experten gehen jedoch davon aus, dass sich dadurch die Lage auf dem Mietmarkt weiter verschärft hat: Vermieter würden nun zum Teil auch auf illegale Weise versuchen, ihre Mieter loszuwerden, um Immobilien für ein Vielfaches höher neu zu vermieten.