20.12.2023
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Immobilien-Verkäufe sinken auf Rekordtief – wie wird 2024?
Die Zahl der Immobilien-Transaktionen fiel in den vergangenen zwei Jahren auf den niedrigsten Stand seit Beginn der Aufzeichnungen. Das ist das Ergebnis des Immobilienmarktberichts Deutschland 2023 der amtlichen Gutachter-Ausschüsse.
2022 gingen die Immobilien-Verkäufe um 16 Prozent auf 866.000 zurück. Einen niedrigeren Wert hatte es seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2009 nicht gegeben. Auch der Gesamtumsatz sank um 16 Prozent. Der starke Zinsanstieg, Lieferengpässe, Materialknappheit und -verteuerung sowie gestiegene Bau- und Energiepreise sorgten auch 2023 dafür, dass die Transaktionszahlen im Keller blieben. Den größten Rückgang stellten die Gutachter bei neuen Eigentumswohnungen fest. Dort brach der Markt 2022 um 43 Prozent ein. Statt 68.120 verkauften Wohnungen 2020 wechselten 2022 nur noch 38.700 neue Wohnungen den Besitzer. Eine Besserung ist vor dem Hintergrund von noch mehr Unsicherheit für Käufer und Immobilienanleger durch den Haushaltsstreit der Regierung nicht in Sicht. Die Gutachter rechnen daher auch für das erste Halbjahr 2024 mit sehr niedrigen Verkaufszahlen.
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Bestandspreise sinken – aber Neubaupreise steigen
Am Immobilienmarkt zeichnet sich eine Zweiteilung ab. Das zumindest impliziert der Europace Hauspreisindes (EPX) für November. Während die Werte für Bestandshäuser und Eigentumswohnungen im vergangenen Monat fielen, haben sich neue Ein- und Zweifamilienhäuser verteuert.
Die Preise für Eigentumswohnungen gingen demnach im Monatsvergleich um 0,89 Prozent zurück, die für bestehende Ein- und Zweifamilienhäuser um 0,56 Prozent. Demgegenüber verzeichneten neue Ein- und Zweifamilienhäuser einen Anstieg von 1,03 Prozent. Insgesamt betrachtet fallen die Immobilienpreise deutschlandweit jedoch weiter. Der Indexwert ging von 209,91 Punkten im Oktober leicht zurück auf 209,73 Punkte im November (- 0,08 Prozent). Im Jahresvergleich verzeichnen die Experten einen Rückgang um 2,5 Prozent. Stefan Münter, Co-CEO und Vorstand von Europace gibt sich für 2024 vorsichtig optimistisch. Bei einer Erholung der Zinsmärkte rechnet er ab Mitte des nächsten Jahres wieder mit steigenden Immobilienpreisen.
Sinkende Immobilienpreise: DIW spricht von geplatzter Blase
Erstmals seit 2010 sind 2023 die Preise für Immobilien in Deutschland gesunken. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) spricht im Rahmen einer neu veröffentlichten Studie von einem Platzen der Immobilienblase.
Die Zahlen der Studie sind aber weniger dramatisch, als es die Aussage vermuten lässt. Demnach waren Baugrundstücke, Eigenheime und Eigentumswohnungen 2023 in den mehr als 150 untersuchten Städten zwar günstiger als im Vorjahr. Im Schnitt aber nicht mehr als 2 Prozent. Besonders betroffen sind jedoch Großstädte wie Berlin, Hamburg oder München. Dort gingen die Preise um 6 bis 7 Prozent zurück. Auch wenn Konstantin Kholodilin von der Abteilung Makroökonomie des DIW vom Platzen einer spekulativen Preisblase spricht, sieht das Institut vor allem die hohen Zinsen als Grund für den Preisabfall. Diese machen die Finanzierung immer schwerer, wodurch sich das Volumen der Wohnungsbaukredite von März 2021 bis September 2023 halbiert habe. Für viele bedeute das ein Ende des Traums vom Eigenheim. Die Mietpreise steigen dadurch dagegen weiter, im Schnitt um 3 Prozent. Das DIW hatte für die Studie Daten des IVD für die Jahre 1996 bis 2023 ausgewertet. Trotz zuletzt sinkender Preise zeigt sich: Die Immobilienpreise liegen immer noch deutlich über denen zu Beginn des Booms. Seit 2010 haben sich die Preise für Bauland, Einfamilien- und Reihenhäuser in etwa verdoppelt. Wie Sie das Risiko einer Immobilienblase selbst einschätzen können, erfahren Sie im immowelt Ratgeber.