22.12.2023
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Stärkster Rückgang seit Jahrtausendwende: Immobilienpreise in einem Jahr um gut 10 Prozent gesunken
Im dritten Quartal dieses Jahres sind laut Daten des Statistischen Bundesamts die Kaufpreise für Wohnimmobilien um durchschnittlich 10,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken. Das ist ein historischer Rückgang.
Denn seit Beginn der Erhebung im Jahr 2000 hat das Statistikamt keinen stärkeren Rückgang vermeldet. Die bisherigen Rekordwerte gab es im ersten (-6,8 Prozent) und zweiten Quartal 2023 (-9,6 Prozent). Hauptgrund ist die nach wie vor geringere Nachfrage aufgrund der hohen Bauzinsen. Allein vom zweiten auf das dritte Quartal sind die Preise um 1,4 Prozent gesunken. Generell zeigt die Preiskurve seit dem Höchststand im Frühjahr 2022 kontinuierlich nach unten.
Neubauziel auch 2024 nicht zu schaffen
Das neue Jahr hat noch nicht mal begonnen, doch die erste Hiobsbotschaft gibt es bereits – auch, wenn diese kaum überrascht. Auch 2024 wird das Ziel der Bundesregierung, 400.000 neue Wohnungen zu bauen, deutlich verfehlt.
Bundesbauministerin Klara Geywitz rechnet auf der Grundlage eines aktuellen Gutachtens im kommenden Jahr mit 265.000 neuen Wohnungen. Das sind beinahe so viele Einheiten wie dieses Jahr, 269.000 Wohnungen sollen laut Geywitz bis Jahresende fertiggestellt werden. Immerhin: Die Prognosen sehen inzwischen etwas freundlicher aus als noch zu Jahresbeginn. In einer Rezessionsphase noch mehr Wohnungen zu bauen, sei allerdings nicht möglich. Die SPD-Politikerin sei aber froh, dass die Fertigstellungszahlen stabil seien und geht davon aus, dass sich die Lage Ende 2024 oder Anfang 2025 verbessere.
Bauzinsen deutlich gesunken: Ist jetzt der richtige Zeitpunkt zum Kauf?
Auf Vergleichsportalen finden Immobilienkäufer aktuell Baukredite mit zehnjähriger Zinsbindung für Zinsen von 3,12 Prozent. Das ist rund ein Prozentpunkt weniger als noch vor sechs Wochen. Für einige Experten ist jetzt der richtige Zeitpunkt zum Kauf.
Obwohl die Europäische Zentralbank den Leitzins zuletzt unverändert gelassen hat, sind die Bauzinsen deutlich gesunken. Das liegt hauptsächlich daran, dass die Erwartungen des Finanzmarkts einer Leitzinssenkung in 2024 bereits eingepreist sind. Michael Neumann, Vorstandsvorsitzender des Baufinanzierungsvermittlers Dr. Klein, rechnet in der Folge damit, dass die Nachfrage nach Immobilien wieder anziehen werde, was die Preise wieder nach oben treiben werde – ausgenommen Immobilien mit schlechter Energiebilanz. Interhyp rät Kaufinteressenten, wenn möglich jetzt zu finanzieren. Aktuell gebe es noch Verhandlungsspielräume, da das Angebot die Nachfrage übersteige. Wer eine konkrete Immobilie an der Hand habe, solle jetzt kaufen und die aktuellen Sparmöglichkeiten im volatilen Zinsumfeld ausnutzen.
Steigt die Inflation 2024 wieder?
Im kommenden Jahr steigt der CO2-Preis, eine Plastiksteuer wird eingeführt sowie innerdeutsche Flüge werden teurer. Experten gehen davon aus, dass aufgrund des neuen Bundeshaushalts die Inflation wieder steigt.
Ökonomen der Commerzbank gehen davon aus, dass die Inflationsrate im Januar wieder bei knapp vier Prozent liegen wird. Im November war sie noch auf 3,2 Prozent gefallen, den niedrigsten Stand seit rund zweieinhalb Jahren. Allein die nach dem Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Schuldenbremse verkündeten neuen Sparmaßnahmen der Ampel könnten laut Commerzbank dazu führen, dass die Teuerungsrate um etwa 0,7 Prozentpunkte ansteigt. Kommt es zu einer Rückkehr zur normalen Mehrwertsteuer in der Gastronomie, beträgt das Plus sogar 1,2 Prozentpunkte.
Bremen bekommt ersten Mietspiegel
Bisher gab es in Bremen noch keinen Mietspiegel. Doch das wird sich ab 2024 ändern – gezwungenermaßen.
Ab 1. Januar 2024 können Vermieter und Mieter in der Stadt Bremen zur Bestimmung der ortsübliche Vergleichsmiete einen qualifizierten Mietspiegel nutzen. Besonders bei der Festlegung der Miethöhe und Mieterhöhungen im Rahmen der gesetzlichen Regularien ist dieser essenziell. Dass die Stadt nun zum Jahresbeginn einen Mietspiegel zur Verfügung stellt, hängt mit dem Mietspiegelreformgesetz zusammen. Städte mit mehr als 50.000 Einwohnern sind demnach verpflichtet, einen Mietspiegel zu erstellen. Die Frist für die Erstellung eines qualifizierten Mietspiegels endet am 1. Januar 2024. Die mittlere Nettokaltmiete über alle verwertbaren Mieten in Bremen liegt laut erstem Mietspiegel bei 7,37 Euro pro Quadratmeter.