08.01.2024
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Bauzinsen sinken: Bestmögliche Rate unter 3 Prozent
Nachdem die Zinsen im Kampf gegen die Inflation im vergangenen Jahr stark angestiegen waren, rechnen Experten 2024 mit einem wieder sinkenden Leitzins. Die Bauzinsen preisen diese Erwartung seit kurzem bereits ein. Jetzt sind sie unter 3 Prozent gefallen. Doch die Entwicklung könnte von kurzer Dauer sein.
Anfang Januar lagen die bestmöglichen Zinsen für zehnjährige Baufinanzierungen laut einer Studie des Vergleichsportals Check24 bei 2,93 Prozent. Damit sank der Wert gegenüber dem 1. Dezember 2023 um 0,36 Prozentpunkte. Auch die Frankfurter FMH-Finanzberatung beobachtet seit Ende Oktober einen Rückgang der Bauzinsen um rund 0,8 Prozentpunkte. Die gesunkenen Zinsen rechnen sich für Käufer und Hausbauer schnell. Im Vergleich zum Vorjahr könnten diese laut Check24 derzeit bei einer Finanzierung von 400.000 Euro ganze 6.329 Euro an Zinskosten sparen. Die Experten gehen jedoch nicht davon aus, dass der Abwärtstrend der Zinsen lange anhält. Während Check24 mit einer Seitwärtsbewegung rechnet, geht die Deutsche Bank von einer wieder zunehmenden Inflation durch steigende Löhne und in der Folge von wieder steigenden Zinsen aus. Demnach könnten die fünf- bis zehnjährigen Hypothekenzinsen bis Ende 2024 wieder bei 3,8 Prozent liegen.
DIW spricht von geplatzter Immobilienblase
Baugrundstücke, Eigenheime und Eigentumswohnungen wurden 2023 durchschnittlich um 2 Prozent günstiger. Das zeigt eine Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW). DIW-Experten sprechen sogar vom Platzen einer Blase.
Bis 2022 habe es in Deutschland eine der größten spekulativen Preisblasen der letzten 50 Jahre gegeben. Diese sei geplatzt, so Konstantin Kholodilin von der Abteilung Makroökonomie des DIW. Die Studie zeigt aber auch: Der Hauptgrund für die Preisrückgänge liegt in den verschlechterten Finanzierungsbedingungen aufgrund steigender Zinsen. Außerdem steigen die Mieten trotz sinkender Kaufpreise weiter. Die Studie zeigt außerdem, dass die Immobilienpreise trotz der jüngsten Korrekturen deutlich über dem Niveau zu Beginn des Booms 2010 liegen. Seitdem sind die Preise für Bauland demnach um 116 Prozent gestiegen, die für Einfamilien- und Reihenhäuser haben sich verdoppelt.
Investoren: Immobilienkauf lohnt sich 2024 wieder mehr
Die Immobilienpreise sinken laut Statistischem Bundesamt derzeit so stark wie seit 23 Jahren nicht mehr. Im dritten Quartal 2023 waren Immobilien um 10,2 Prozent günstiger als noch im Vorjahr. Viele Investoren sehen daher gerade jetzt einen günstigen Zeitpunkt zum Kauf.
Eine Umfrage der Wirtschaftswoche ergab, dass 38 Prozent der befragten privaten und gewerblichen Investoren planen, die momentane Lage für einen Kauf zu nutzen. Neben den fallenden Preisen sind auch die sinkenden Zinsen ein Grund für die Investitionspläne. Angekündigte Verschlankungen der Prozesse für Baugenehmigungen und Bauordnungen wurden ebenfalls als Gründe genannt.
IW schlägt Maßnahmen für Baukostensenkungen vor
In Deutschland wird zu wenig gebaut. Gestiegene Zinsen und vor allem hohe Baukosten bremsen den Wohnungsbau enorm. Das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) schlägt daher ein Bündel von Maßnahmen vor, durch die die Kosten im Wohnungsbau gesenkt werden sollen. Ansonsten drohten Insolvenzen bei Projektentwicklern und Bauwirtschaft, die die Kapazitäten dauerhaft reduzieren könnten, so das IW.
Bei einem Konsens in Politik, Verwaltung und Wirtschaft seien viele Einsparungen möglich. Vor allem bei der Ausstattung wie Kellern oder Tiefgaragen sieht das IW ein Einsparungspotenzial von bis zu 15 Prozent. Auch durch den Bau von kleineren oder WG-geeigneten Wohnungen lasse sich viel Geld sparen. Die öffentliche Hand könne durch Absenken von Baulandpreisen und Grunderwerbsteuer ihren Teil zu mehr Wohnungsbau beitragen, so das Institut.
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Destatis: Aufschwung beim Wohnungsbau wird kommen
Der Wohnungsbau wird wieder einen Aufschwung erleben. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte: Wann genau das passiert, ist ungewiss.
Statistisch gesehen folgte nämlich nach jedem Tiefpunkt im Wohnungsbau immer auch ein Aufschwung. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) mit. Die Zahl der neu gebauten Wohnungen lag 2022 mit 295.300 rund 27 Prozent unter dem Durchschnitt von 405.000 jährlich fertiggestellten Wohnungen seit Beginn der Aufzeichnungen 1950. Der Wert für 2023 steht noch nicht fest, dürfte aber nochmal darunter liegen. Die Frage ist nur: Ist das dann der Tiefpunkt oder geht es erstmal noch weiter bergab? Das Ifo-Institut geht davon aus, dass die Neubauzahlen 2023 auf 245.000 und 2024 auf knapp 210.000 sinken, 2025 sogar auf nur 175.000. Damit könnte dann aber der Tiefpunkt erreicht sein und der Wohnungsbau danach wieder aufblühen.
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Tipps für Makler: Was Wohnungssuchende derzeit wollen
Eine Studie von YouGov zeigt: Derzeit sind vor allem junge Leute auf der Suche nach Wohnungen. Makler können daraus Schlüsse für ihre tägliche Arbeit ziehen.
8 von 10 Deutschen sind derzeit zufrieden mit ihrer Wohnsituation. Bei der jüngeren Generation sieht das allerdings anders aus. Zwischen 18 und 24 Jahren sind rund ein Drittel, zwischen 25 und 34 Jahren rund ein Viertel der Befragten unzufrieden und suchen eine neue Wohnung. Hierauf können Makler ihr Augenmerk legen. Wichtig ist 57 Prozent der Wohnungssuchenden, dass die Wohnung eine gute Verkehrsanbindung hat. Ein Balkon oder eine Terrasse wünschen sich 55 Prozent. Größe und Raumaufteilung (53 Prozent) sowie die Lautstärke des Wohnumfelds (51 Prozent) folgen als weitere wichtige Kriterien. Erst danach kommt der günstige Mietpreis, den 47 Prozent als wichtiges Kriterium angeben. Weniger wichtig sind die Erlaubnis für Haustiere (27 Prozent), die Energie- und Umweltbilanz (22 Prozent) sowie die Geruchsbelastung des Wohnumfeldes (8 Prozent).