11.01.2024
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Steigen die Immobilienpreise bald flächendeckend?
Nach eineinhalb Jahren Krise am deutschen Immobilienmarkt ist nun allmählich Besserung in Sicht. Zu diesem Ergebnis kommt der immowelt Preiskompass.
Demnach sind die Angebotspreise von Bestandswohnungen im vergangenen Quartal deutschlandweit beinahe stabil geblieben. In 30 von 75 untersuchten Großstädten steigen die Kaufpreise sogar bereits wieder, unter anderem in Berlin, Hamburg und Köln. Die größte Preissteigerung gab es im Ruhrgebiet. In Moers stiegen die Angebotspreise um 4,2 Prozent. Immowelt Geschäftsführer Felix Kusch sieht daher positiv in das Jahr 2024: „Nach eineinhalb herausfordernden Jahren für die komplette Immobilienbranche blicken wir zuversichtlich auf das Jahr 2024. Die Bauzinsen scheinen ihren Höhepunkt bereits überwunden zu haben und sinken derzeit. Setzt sich dieser Trend fort, könnte sich die Nachfrage nach Wohneigentum im Laufe des Jahres wieder erholen.“ Lediglich in sehr teuren Städten scheinen die Preiskorrekturen noch nicht abgeschlossen. So sanken die Preise beispielsweise in München (-0,5 Prozent), Frankfurt (-2,6 Prozent) und Stuttgart (-2,2 Prozent).
Allzeittief für Stimmung in der Wohnungsbaubranche
Die Stimmung in der Wohnungsbaubranche ist derzeit so schlecht wie noch nie seit Beginn der Untersuchungen. Zu diesem Ergebnis kommt das Ifo-Institut in einer Untersuchung. Die Ökonomen sprechen von einem düsteren Geschäftsklima, das sich auch so schnell nicht erholen wird.
Im Dezember ist das Stimmungsbarometer auf minus 56,8 Punkte gefallen. In über 30 Jahren, in denen es das Stimmungsbarometer gibt, war der Wert noch nie so tief. Schuld daran ist zum einen das schwache Neugeschäft aufgrund hoher Baukosten und -zinsen. Zudem gebe es auch immer mehr Stornierungen, die die Branche belasten. Eine Entspannung sei trotz zuletzt sinkender Bauzinsen noch nicht in Sicht, so Umfrageleiter Klaus Wohlrabe. Auch für das erste Halbjahr 2024 befürchten die Wohnungsbauunternehmen weitere Geschäftseinbußen. Die trüben Aussichten werden von einer aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) bestätigt. Demnach werden die Ausgaben für Bauleistungen in diesem Jahr erstmals seit der Finanzkrise 2009 um etwa 3,5 Prozent sinken.
Anleger ziehen weiter Geld aus Immobilienfonds – Trendwende in Sicht?
Die schwierige Nachrichtenlage im Immobiliensektor verunsichert Anleger. Zum vierten Mal in Folge zogen sie im November Geld aus früher so beliebten offenen Immobilien-Publikumsfonds ab. Mit einem Minus von 279 Millionen Euro beschleunigte sich der Abwärtstrend im Vergleich zum Vormonat noch einmal deutlich. Auf den ersten Blick ist keine Trendwende in Sicht. Auf den zweiten allerdings vielleicht schon.
Experten sehen keine Chance auf eine schnelle Erholung für die Immobilienfonds. Vor allem, da beispielsweise Festgelder derzeit bessere Renditechancen bieten. Allerdings gibt es Hoffnung, dass zumindest die Talsohle im Laufe des Jahres erreicht wird. Stefan Haas, Geschäftsführer bei der Munich-Re-Tochter Meag, sieht erste Anzeichen, da sich für Toplagen auch im derzeitigen Umfeld genügen Interessenten finden ließen und generell überall am Markt neu kalkuliert werde. Anleger achten derzeit laut Haas besonders auf die Qualität und den Zustand einer Immobilie.
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Hessen plant Bußgeld für Leerstand
Hessische Eigentümer, die eine Wohnung längere Zeit leer stehen lassen, müssen bald mit einem Bußgeld rechnen. Ein entsprechendes Gesetz gegen „spekulativen Leerstand“ plant die künftige Koalition aus CDU und SPD. Die Reaktionen der Verbände reichen von Zustimmung bis Unverständnis.
Das Bußgeld soll verhängt werden, wenn ein Eigentümer eine Wohnung länger als sechs Monate ohne triftigen Grund nicht vermietet. Berechtigte Fälle von längerem Leerstand sind laut Koalitionsvertrag umfassende Sanierungen oder sonstige schutzwürdige Interessen. Lob für das Vorhaben kommt vom hessischen Mieterbund. Verbandsgeschäftsführerin Eva-Maria Winckelmann hofft, dass der Zwang zur Vermietung auch für Einliegerwohnungen in Einfamilienhäusern gilt. Der Eigentümerverband Haus & Grund Hessen dagegen warnt vor „Misstrauen und Denunziantentum“. Man schieße mit Kanonen auf Spatzen, so Geschäftsführer Younes Frank Erhardt. Da es effektiv kaum noch Leerstand gebe, hätte dieses Gesetz kaum einen Einfluss auf den Wohnungsmarkt. Laut Leerstandindex des Maklerunternehmens CBRE und Empiricas hat sich der Leerstand in Hessen seit 2021 fast halbiert und entspricht mit 500 Wohnungen nur noch 0,2 Prozent des gesamten Wohnungsbestands.
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