12.01.2024
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Geht die Schere zwischen Kauf- und Mietpreisen weiter auseinander?
Die Immobilienpreise sind in den letzten eineinhalb Jahren gesunken. Die Mietpreise klettern dagegen unaufhaltsam weiter. Die Gründe dafür sind vielfältig. Und kurzfristig wird sich die Entwicklung nicht umkehren.
Für die teuren Mieten sorgt vor allem der Mangel an Wohnraum. Das Neubauziel der Regierung von 400.000 neuen Wohnungen pro Jahr wurde mit rund 270.000 deutlich verfehlt. Experten wie das Ifo-Institut oder das GEWOS Institut für Stadt-, Regional- und Wohnforschung gehen für 2024 von einem weiteren deutlichen Rückgang aus. Die Folge: Noch größere Wohnungsknappheit und weiter steigende Mieten. Die Kaufpreise dagegen gingen in der Niedrigzinsphase der letzten Jahrzehnte steil nach oben. Seit eineinhalb Jahren steigen nun die Zinsen, was die Immobilienfinanzierung deutlich teurer macht, während die hohe Inflation die Kaufkraft potenzieller Käufer zusätzlich schwächt. Daher können sich viele keine Immobilie leisten, die Nachfrage sinkt und die Immobilienpreise müssen nach unten korrigiert werden. Interhyp-Vorständin Mirjam Mohr sieht für 2024 keinen großen Rückgang der Zinsen. Demnach werde die Nachfrage nach Immobilien nicht groß ansteigen. Das hat aber noch einen weiteren Effekt. Durch hohe Bauzinsen werde noch weniger gebaut, was die Wohnungsknappheit weiter verschärfe – wodurch die Mieten weiter steigen und sich die Schere zwischen Miet- und Kaufpreisen weiter öffnet. Doch irgendwann muss sich die Nachfrage nach Wohnraum auch auf die Kaufpreise auswirken. Demnach erwartet Konstantin Kholodilin vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) dennoch langfristig eine Stabilisierung des Marktes und anschließend wieder steigende Kaufpreise. Wie sich die Kaufpreise in den deutschen Großstädten im letzten Quartal entwickelt haben, sehen Sie im immowelt Preiskompass.
Durchhalten bis 2025: Immobilienprofis hoffen langfristig auf Zinswende
Immobilienprofis sind verunsichert, hoffen langfristig aber auf eine Besserung am Markt. Das ist das Ergebnis des Berlin Hyp Trendbarometers.
Demnach sind die Erwartungen an das neue Jahr verhalten. Die Umfrage unter rund 250 Immobilienprofis ergab, dass die Bereitschaft zu finanzieren und zu investieren gering ist. Die Hoffnung ruht daher auf möglichen Zinssenkungen, die den Immobiliensektor wieder stärken würden. Ob kurzfristig aber starke Zinssenkungen zu erwarten sind, ist zweifelhaft. Sascha Klaus, Vorstandsvorsitzender der Berlin Hyp AG, fasst die Stimmung unter den Immobilienprofis daher wie folgt zusammen: „Survive until 2025“.
Rechtssicherheit nach über 20 Jahren: BGH stärkt Bauträger
Wann verjährt der Anspruch eines Bauträgers auf Zahlung des Kaufpreises? Gilt die dreijährige Regelverjährung nach § 195 BGB oder eine Sondervorschrift nach § 196 BGB? Der Bundesgerichtshof (BGH) hat nun ein Urteil gefällt.
Im konkreten Fall ging es darum, wann der Anspruch des Bauträgers auf den Kaufpreis verjährt, wenn der Käufer einer Immobilie aufgrund von Mängeln die letzte Rate einbehält. Dies war seit einer Reform 2002 bei Gerichten umstritten – was zu unterschiedlichen Urteilen führte. Während die Vorinstanz, das Oberlandesgericht (OLG) Karlsruhe noch 3 Jahre als gültige Verjährung ansah, widersprach dem nun der BGH. Nach der Sondervorschrift (§ 196 BGB) verjähre ein solcher Anspruch erst nach 10 Jahren, so die Richter des BGH. Für Bauträger bedeutet das Urteil eine deutliche Erleichterung bei der Abwicklung von Bauverträgen. In der Praxis reichen 3 Jahre nach Fertigstellung oft nicht aus, wenn es Streit über Mängel gibt.
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Deutsche haben vergleichsweise geringes Vermögen – aufgrund der Immobiliensituation?
Deutsche Haushalte haben im Median ein Vermögen von 106.000 Euro. Im europaweiten Vergleich liegen die Deutschen damit weit abgeschlagen auf Platz 15. Vor allem das Immobilienvermögen spielt dabei eine wichtige Rolle.
Hinter Deutschland liegen laut Europäischer Zentralbank (EZB) nur Griechenland, Estland, Ungarn, Litauen und Lettland. Auf Platz 1 liegt Luxemburg mit einem Medianvermögen von 739.000 Euro. Mit großem Abstand folgen Malta (333.000 Euro) und Irland (315.000 Euro). Aber auch Spanien (Platz 7, 197.000 Euro), Frankreich (Platz 8, 185.000 Euro) und Italien (Platz 9, 161.000 Euro) liegen noch deutlich vor Deutschland. Auch wenn die EZB keine Gründe für die Verteilung nennt, scheint der Hauptgrund für die schlechte Platzierung Deutschlands bei den Immobilien zu liegen. Die Eigentumsquote hierzulande liegt bei lediglich 42 Prozent. Das heißt, dass deutlich mehr als die Hälfte aller Bürger lebenslang Miete zahlen und damit kein Immobilienvermögen aufbauen. Wohneigentum hat aber vor allem in den letzten Jahrzehnten deutlich an Wert gewonnen. Das hat dazu geführt, dass in anderen europäischen Ländern wie Frankreich, Spanien und Italien das Vermögen pro Haushalt deutlich höher wurde, als in Deutschland.