15.01.2024
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Wohnungsnot ade? Bundesregierung stockt Fördermittel für sozialen Wohnungsbau auf
Die Bundesregierung hat auf einer Sonder-Bauministerkonferenz (BMK) beschlossen, die Gelder für den sozialen Wohnungsbau und das Programm Junges Wohnen zu erhöhen.
Im Jahr 2024 wird die Förderung für den sozialen Wohnungsbau von 2,5 auf 3,15 Milliarden Euro erhöht. Die Länder beteiligen sich mit 30 Prozent an der Finanzierung. Die vom Bund gewünschten 40 Prozent sind nicht möglich, da die Budgetplanungen in den Bundesländern schon abgeschlossen sind. Ein Kompromiss sieht allerdings vor, dass die Länder 615 Millionen Euro beisteuern. Zusätzlich wurde ein Bund-Länder-Pakt für beschleunigtes Planen und Bauen vereinbart. Dieser beinhaltet Maßnahmen wie den Verzicht auf Bebauungspläne und eine bundesweit einheitliche Genehmigungsfiktion, um bürokratische Hürden abzubauen und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum zu fördern. Bundesbauministerin Geywitz (SPD) betont, der Kompromiss sei ein positives Signal für die Bauwirtschaft, die Gelder könnten nun fließen. Entscheidungen zu Fördermodalitäten bis 2026 fallen Anfang 2024.
Alarmierender Trend: Mehr Zwangsversteigerungen von Immobilien
Im Jahr 2023 erlebte Deutschland erstmals seit Jahren einen Anstieg der Anzahl der zwangsversteigerten Immobilien, wie Recherchen des Fachverlags Argetra zeigen.
2023 wurden insgesamt über 12.000 Gerichtsverfahren für Häuser, Wohnungen und Grundstücke eröffnet, leicht mehr als im Vorjahr. Der Gesamtwert der zwangsversteigerten Immobilien erhöhte sich dabei deutlich um 15 Prozent auf insgesamt knapp 3,9 Milliarden Euro. Diese Entwicklung wird auf eine problematische Kombination aus schwacher Konjunktur und hoher Inflation zurückgeführt, außerdem wird der Anstieg als mögliche Auswirkung von steigenden Zinsen und einer geringeren Immobiliennachfrage interpretiert. Die Zahl der Zwangsversteigerungen war zuvor jahrelang gesunken, bedingt durch eine damals gute Konjunktur, den Immobilienboom und niedrige Zinsen, die einen Kredit für viele Immobilienfinanzierer erschwinglich gemacht haben.
Wohnungsmarkt in Not: Mieterbund warnt vor Mietanstieg
Aufgrund der Baukrise und dem Mangel an Hunderttausenden Wohnungen befürchtet der Mieterbund einen erneuten starken Anstieg der Mieten in Deutschland.
Die Mietervereine werden vermehrt wegen massiver Mieterhöhungen angefragt. Bundesweit ist bereits jeder dritte Mieterhaushalt aufgrund überhöhter Wohnkosten überlastet. Mieterbund-Präsident Lukas Siebenkotten fordert daher von der Bundesregierung die Priorisierung der Schaffung von bezahlbarem Wohnraum, ein Verbot von Indexmieten sowie die Einführung eines Mietenstopps im Bestand. Die Baukrise wird auch vom Spitzenverband der deutschen Immobilienwirtschaft ZIA thematisiert, der bis 2027 einen Mangel von bis zu 830.000 Wohnungen prognostiziert. ZIA-Präsident Andreas Mattner führt die steigenden Mieten in Deutschland auf die hohen Baukosten zurück, die sich auf die Mieter umlagern. Dies resultiert aus staatlichen Vorgaben, die Deutschland die höchsten reinen Baukosten in Europa bescheren.
Nächster Immobilieninvestor insolvent
Der Münchner Immobilieninvestor Omega AG hat aufgrund hoher Schulden Insolvenz angemeldet. Zudem steht der Vorwurf im Raum, dass das Unternehmen mit „undurchsichtigen Geschäften“ bilanztechnisch nicht ganz sauber agiert hat.
Die Unternehmensgruppe Whitefield Capital hatte das Unternehmen erst 2023 übernommen und restrukturiert, jedoch entdeckte man später „sehr undurchsichtige“ Kreditgeschäfte und eine mögliche Zweckentfremdung von Geldern. Dies führte nun zur Liquidation des Unternehmens, das 5500 Wohn- und Gewerbeeinheiten in seinem Portfolio hat.
Über 70 Gesellschaften gehörten zur Omega AG, einige Beteiligungen wurden bereits auf Dritte übertragen. Der vorläufige Insolvenzverwalter, Matthias Hofmann, untersucht den Fall. Die gesamten Schulden belaufen sich auf 350 Millionen Euro. Die Pleite der Omega AG reiht sich in eine Serie von Insolvenzen von Immobilieninvestoren ein, was durch eine Studie von Allianz Trade betont wird, die zeigt, dass die Baubranche die Insolvenzstatistiken in Deutschland dominiert.