17.01.2024
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Staatliche Mietübernahmen verschärfen Wohnraumkrise
Eine Studie des Pestel-Instituts im Auftrag des Bündnis Soziales Wohnen kritisiert das staatliche Missmanagement bei der Förderung von Sozialwohnungen in Deutschland.
Die Vernachlässigung des sozialen Wohnungsbaus hat zu einem dramatischen Mangel an bezahlbarem Wohnraum geführt, wobei bundesweit mehr als 910.000 Sozialwohnungen fehlen. Der Staat zahlt überhöhte Mieten auf dem freien Wohnungsmarkt, was zu explodierenden Ausgaben für das Wohngeld und die Kosten der Unterkunft führt. Als Beispiel nennt die Studie unter anderem München: Dort zahlte der Staat im Juni 2022 über Job-Center Mieten von 19,20 Euro pro Quadratmeter, was 6,40 Euro über der Durchschnittsmiete lag. Diese „Überzahlung“ beläuft sich bundesweit auf rund 700 Millionen Euro jährlich. Das Bündnis fordert eine grundgesetzliche Absicherung des sozialen Wohnungsbaus, eine Ausnahme von der Schuldenbremse, die Bereitstellung eines 50-Milliarden-Euro-Sondervermögens und eine Reduzierung der Mehrwertsteuer für den Neubau von Sozialwohnungen von 19 Prozent auf 7 Prozent.
Finanzierungskosten sinken, Preisanstieg bei Immobilien erwartet!
Die LBS Immobilien NordWest prognostiziert für das Jahr 2024 einen leichten Preisanstieg bei gebrauchten Wohnungen und Häusern.
Dies wird durch gesunkene Finanzierungskosten und eine verringerte Unsicherheit bei potenziellen Käufern beeinflusst. Das knappe Neubauangebot, insbesondere in Niedersachsen mit einem Rückgang von einem Drittel bei Baugenehmigungen, wird in den kommenden Jahren den Druck auf den Gebrauchtmarkt weiter erhöhen, da nicht realisierte Neubauten fehlen werden, so LBS-Geschäftsführer Roland Hustert. Im vergangenen Jahr vermittelte das Unternehmen erfolgreich 10.703 Wohnimmobilien im Gesamtwert von drei Milliarden Euro.
Leichte Entspannung: Bauzinsen sinken unter 4 Prozent
Die Bauzinsen sind nach dem Oktober-Zinsschock wieder gesunken und liegen im Durchschnitt knapp unter 4 Prozent.
Diese Entwicklung bietet Bauwilligen eine gewisse Entlastung, insbesondere wenn sie Angebote vergleichen. Laut der monatlichen Auswertung von Finanztest können Kreditnehmer bei einer 80-prozentigen Baufinanzierung mit 10 Jahren Laufzeit nun im Durchschnitt von Zinssätzen unter 4 Prozent profitieren. Für Bauherren, die sich für eine längere Zinsbindung von 15 Jahren entscheiden, sind die Zinssätze etwas höher, aber dennoch vergleichsweise günstig. Die besten Angebote für diese Laufzeit liegen nur knapp über 3,80 Prozent.
Was Immobilienfinanzierer über Bauzinsen wissen müssen, finden Sie auch im immowelt Ratgeber.
Wohnungsbau in Deutschland: Europäische Alternativen im Fokus
Deutschland steht vor großen Herausforderungen im Wohnungsbau, während einige europäische Nachbarländer erfolgreichere Modelle präsentieren.
Die Vereinheitlichung der 16 verschiedenen Bauordnungen in Deutschland und die Reduzierung der über 3900 Baunormen könnten Kosten spürbar senken. Die Niederlande zeigen, dass Einsparungen durch den Verzicht auf Luxusoptionen wie Unterkellerung möglich sind. Eine Anpassung der steuerlichen Rahmenbedingungen, wie die Aussetzung der Grunderwerbsteuer für Neubauten, könnte den Wohnungsbau in Deutschland ebenfalls stärken. Spanien hat erfolgreich das Bauen in die öffentliche Hand übernommen, während Österreich mit serieller Bauweise effizient große Wohnprojekte realisiert. Diese Beispiele bieten Inspiration für erfolgreichere Ansätze im deutschen Wohnungsbau.
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Evergrande: Rettung oder Liquidation?
Am 29. Januar fällt die Entscheidung über die Rettung oder Liquidation von Chinas Immobilienriesen Evergrande, der mit über 320 Milliarden Dollar Schulden kämpft.
Die Entscheidung könnte die chinesische Wirtschaft weitläufig beeinträchtigen. Während Experten eine vollständige Liquidation für unwahrscheinlich halten, hoffen Gläubiger auf einen machbaren Restrukturierungsplan. Evergrande kann nur eingeschränkt auf Unterstützung seitens der Regierung setzen. Der stellvertretende Minister Dong Jianguo betont, dass Bauträger, die Gesetze verletzen oder Schulden nicht begleichen können, dem Marktgesetz des Stärkeren folgen sollten. Trotz Regierungsmaßnahmen wie der Ausweitung der Kreditvergabe und Lockerung von Preisbeschränkungen bleiben Überkapazitäten und finanzielle Engpässe bei den Bauträgern bestehen, was zu anhaltenden Herausforderungen auf dem Immobilienmarkt führt. Die Regierung warnt vor einem unkontrollierten Zusammenbruch, wobei es fraglich ist, ob ein Liquidationsurteil aus Hongkong in Rotchina durchgesetzt werden würde.
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