12.02.2024
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Immobilienpreise: Pokern oder zuschlagen?
Wer derzeit mit dem Kauf einer Immobilie liebäugelt, steht vor einer schwierigen Frage: Jetzt zuschlagen oder hoffen, dass Preise und auch die Bauzinsen weiter sinken? Fachleute haben dazu eine recht eindeutige Meinung.
Viele Indikatoren sprechen dafür, dass sich der Immobilienmarkt derzeit in seiner Talsohle befindet. Sprich: Der Preisverfall stagniert, aber mit weiteren Abwärtsbewegungen ist nicht mehr zu rechnen. Beim Institut für Weltwirtschaft (IfW) sieht man eine „Bodenbildung bei den Immobilienpreisen“. Kaufinteressenten sollten ohnehin nicht hoffen, dass die Kreditzinsen weiter sinken, denn das würde den Preisanstieg wieder befeuern, weil sich wieder mehr Einkommensschichten Wohneigentum leisten können. Fachleute raten daher: Jetzt kaufen, aber kurze Zinslaufzeiten aushandeln. Käufer profitieren dann beim Anschlusskredit von einem niedrigeren Zinsniveau. So gehen derzeit offenbar auch viele Käufer vor. Nach einer Auswertung des Kreditvermittlers Hüttig & Rompf ist die Nachfrage nach Krediten mit kürzerer Zinsbindung merklich gestiegen.
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Plus 345 Prozentpunkte: Kommunen langen bei Grundsteuer zu
Grund- und Immobilieneigentümer wissen nach der Reform der Grundsteuer derzeit noch nicht, wie viel sie künftig an den Fiskus abführen müssen. Allerdings ist vielerorts bereits klar: Es wird teuer, denn schon jetzt haben viele Kommunen ihre Hebesetze deutlich angehoben.
Trauriger Spitzenreiter ist Bad Homburg in Hessen, wo der Hebesatz 2023 von 345 auf 690 Prozent verdoppelt wurde. In Xanten in NRW wurde um 200 Prozentpunkte auf 850 Prozent angehoben. 104 Gemeinden mit mehr als 20.000 Einwohnern haben ihre Hebesätze erhöht, in lediglich 8 Kommunen wurde der Wert gesenkt.
Die neue Grundsteuer gilt ab 2025. Alle Informationen zur neuen Grundsteuer finden Sie auch im immowelt Ratgeber.
BGH-Urteile stärken Barrierefreiheit in WEG
Der Bundesgerichtshof (BGH) stärkt die Barrierefreiheit: In Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) dürfen einzelne Eigentümer Umbauten seit der Reform der Gesetzesgrundlage 2020 auch gegen den Willen der anderen WEG-Mitglieder durchführen, wenn diese der Barrierefreiheit dienen.
In den konkreten Fällen ging es um die Installation eines Aufzuges sowie einer Rampe – zwei bauliche Maßnahmen, die zweifelsohne der Barrierefreiheit eines Gebäudes dienen, so die Richter. Im Falle des Fahrstuhls wollten die Wohnungseigentümer im 3. und 4. Stock eines Gebäudes die Installation sogar selbst bezahlen, bekamen aber dafür keinen Mehrheitsbeschluss der Eigentümerversammlung. Die BGH-Richter urteilten nun im Sinne der Wohnungseigentümer, die einen Aufzug wünschen. Baumaßnahmen, die der Zugänglichkeit eines Gebäudes für Menschen mit körperlichen Einschränkungen dienen, hätten Vorzug. Ebenso war das mit einer Rampe im Garten, die einer Bewohnerin im Erdgeschoss den Zugang in ihre Wohnung erleichtert.
Bei der Erreichung von Barrierefreiheit ist es übrigens irrelevant, ob die Eigentümer, die umbauen wollen, selber unter körperlichen Einschränkungen leiden.
Welche Mietobjekte lohnen sich für Investoren?
Gesunkene Immobilienpreise, aber weiter steigende Mieten. Auf dem Papier klingt das für Investoren nach einer vielversprechenden Mischung mit guten Renditeaussichten. Wo sollten künftige Vermieter nun investieren?
Neubauprojekte sind empfehlenswert, so Fachleute. Diese sind zwar in der Anschaffung teurer, aber von der Mietpreisbremse ausgenommen. Zudem sind keine kostspieligen Sanierungen oder Reparaturen zu erwarten. Darüber hinaus tummeln sich auf dem Markt gerade viele solvente Mieter, die angesichts der Zinsen gerade nicht kaufen wollen oder können, aber sich trotzdem hohe Mieten leisten können. Stets ein Tipp sei aber auch das andere Spektrum: Bestandsimmobilien in Lagen mit Potenzial, die derzeit noch günstig sind, aber sich zu Top-Lagen mausern könnten. Dazu zählen beispielsweise Szeneviertel in Großstädten. Allerdings brauchen Investoren dort eine feine Nase, welche Kieze in einigen Jahren angesagt sind und dann steigende Mieten verzeichnen. Ebenfalls vielversprechend sind laut Fachleuten barrierefreie Immobilien. Angesichts einer alternden Gesellschaft wird die Nachfrage nach Objekten, die leicht zugänglich sind, stetig steigen.
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Kurios: Münchner Mieter zahlt nur 193 Euro im Monat
4,29 Euro pro Quadratmeter – was andere Mieter allein an Nebenkosten zahlen, ist für einen Münchner Senior die Gesamtmiete. Er mietet für insgesamt 193 Euro 45 Quadratmeter in bester Schwabinger Lage. Der Grund? Die Denkmalschutzbehörde.
Diese hatte einem Investor, der das Haus zur Sanierung kaufte, einen Strich durch die Rechnung gemacht. Weil die Umbaupläne nicht genehmigt werden, streiten Behörde und Bauherr seit Jahren vor Gericht. An dem Haus passiert so lange erstmal nichts. Und der Mieter, der seit 37 Jahren in dem Haus wohnt, kann für den Spottpreis bleiben. Der Nachteil des Rechtsstreits: 8 Wohnungen stehen seit Jahren leer, dabei wird in München dringend Wohnraum benötigt. Die anderen Mieter waren aber nach der Übernahme durch den Investor nach und nach ausgezogen.