14.02.2024
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Immobilien: Je schlechter die Energieklasse, desto höher der Preisverfall
Der Energieausweis einer Immobilie wird zunehmend zu einem wichtigen Faktor für den Preis des Objekts. Eine Auswertung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zeigt: Je besser die Energieeffizienz der Gebäude, desto preisstabiler. Bei schlecht isolierten Immobilien mit hohem Verbrauch steigen hingegen die Abschläge.
Häuser mit Energieausweis A+ haben demnach seit Anfang 2022 nur ein Prozent an Wert verloren, bei A waren es rund 5 Prozent. Bei D bis H, also den schlechtesten Werten, waren es hingegen um die 10 Prozent. Kaufinteressenten kalkulieren Sanierungskosten und künftige Energiekosten mit ein und kaufen daher Häuser mit schlechten Werten nur noch mit spürbaren Preisreduktionen, so die Erklärung von Fachleuten.
Eine weitere Studie von immowelt zeigt, dass der Immobilienbestand hierzulande dringend sanierungsbedürftig ist. Jedes 2. angebotene Ein- und Zweifamilienhaus hat eine Energieeffizienzklasse schlechter als E.
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Gefahr der Immobilienblase noch nicht gebannt
Der Empirica-Blasenindex misst jedes Quartal die Gefahr einer Immobilienblase in allen deutschen Stadt- und Landkreisen. Dafür werden Kaufpreise, Mieten und Einkommen ins Verhältnis gesetzt. Die Analyse für Ende 2023 zeigt: Die Lage auf dem deutschen Immobilienmarkt entspannt sich langsam, aber in einigen Großstädten sehen die Forscher weiterhin ein hohes Blasenrisiko.
In Hamburg, Bremen, Düsseldorf, Köln, Dortmund, München, Berlin, Dresden und Leipzig steht der Empirica-Indikator trotz gesunkener Kaufpreise auf „eher hohes Blasenrisiko“. Das Niveau der Immobilienpreise ist dort in Relation zu Einkommen und Mieten noch zu hoch, Immobilien gelten also als überbewertet.
Insgesamt scheint sich die Lage aber zu entspannen: Zwar wird für 332 von 400 Stadt- und Landkreisen noch eine mäßige bis hohe Gefahr einer Blase errechnet – allerdings ist dieser Wert im Vergleich zum Vorjahresquartal erneut gesunken (Q4 2022: 355).
In der Bauwirtschaft macht sich Resignation breit
In der Baubranche herrscht Katerstimmung: Laut ifo-Geschäftsklimaindex war die Stimmung im Wohnungsbau seit Beginn der Datenerhebung noch nie so schlecht. Auch die Zukunftsaussichten geben wenig Anlass für Optimismus.
Das Stimmungsbarometer unter den Firmen im Wohnungsbau sackte im Januar auf -59 Punkte ab. Das ist ein historischer Tiefstand für den vom ifo Institut ermittelten Index. Die künftigen Umsatzaussichten sehen die befragten Unternehmen ebenfalls sehr düster: Dort ging der Wert auf -68,9 Punkte zurück. Eine große Zahl an Baufirmen klagt laut ifo-institut über Auftragsmangel: Im Januar lag der Wert bei 52,5 Prozent.
Regierung kürzt wohl Sonder-AfA
Mit einer degressiven Absetzung für Abnutzung (AfA) wollte die Bundesregierung steuerliche Anreize für den Wohnungsbau setzen. Eine Sonder-Abschreibung sollte im Rahmen des Wachstumschancengesetz kommen, allerdings hängt das nun im Vermittlungsausschuss zwischen Bundestag und Bundesrat. Ein dort verhandelter Kompromiss scheint wohl eine geringere AfA zu sein.
Ursprünglich war vorgesehen, dass Bauherren, die vermieteten Wohnraum schaffen, 6 Prozent der Investition über 6 Jahre hätten abschreiben können. Aus Verhandlungskreisen kommt nun die Information, dass dieser Wert auf 5 Prozent gesenkt werden soll. Gerade für Wohnungsbauunternehmen, die Neubauprojekte im zwei- oder dreistelligen Millionenbereich schaffen, kann ein Prozentpunkt weniger Abschreibung schnell hohe Mehrkosten bedeuten.
Weitere Informationen zur AfA lesen Sie auch im immowelt Ratgeber.
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Vergeigen die Kommunen die Wärmeplanung?
Zu wenig Geld, zu wenig Zeit und zu wenig Personal: Es gibt berechtigte Zweifel, ob die kommunale Wärmeplanung so funktioniert, wie vom Gesetzgeber vorgesehen. Dabei ist diese ein wichtiger Baustein der Energiewende und soll Planungssicherheit für Immobilieneigentümer schaffen.
Eigentlich sieht die kommunale Wärmeplanung vor, dass Städte mit mehr als 100.000 Einwohnern bis 2026 und Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern bis 2028 detaillierte Pläne ausarbeiten müssen, wie dort in Zukunft geheizt werden soll: Wo kann Fernwärme anliegen? Ist ein Wasserstoffnetz geplant? Wo kann ein Blockheizwerk mit Wärmepumpe eine ganze Nachbarschaft versorgen? Dass die Kommunen diese Fragen innerhalb der nächsten 4 Jahre klären können, scheint allerdings jetzt schon ausgeschlossen. Wie André Berghegger, Geschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds, gegenüber der Augsburger Allgemeinen erklärte, fehle den Behörden das qualifizierte Personal dafür. Zudem gebe es Streit über die Finanzierung zwischen Bund und Ländern.
Der Verband Haus & Grund kritisiert bereits, dass Immobilieneigentümer im Regen stehen gelassen werden. Denn ohne verlässliche und bindende Informationen darüber, welche Energiequellen am Standort einer Immobilie zu Verfügung stehen werden, können die Besitzer keine sinnvollen Entscheidungen fällen, in welche Heizungsform sie investieren sollen.
Weitere Informationen zur kommunalen Wärmeplanung lesen Sie auch im immowelt Ratgeber.