01.03.2024
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Baugenehmigungen sinken auf tiefsten Stand seit 2012
Die Baukrise wird immer dramatischer: Im vergangenen Jahr wurden so wenige Baugenehmigungen erteilt wie zuletzt im Jahr 2012. Besonders deutlich sank die Anzahl der Baugenehmigungen für Privatpersonen.
Wie das Statistische Bundesamt gestern mitteilte, genehmigten die Behörden in Deutschland lediglich den Bau von 260.100 Wohnungen. Im Vergleich zu 2022 ist dies ein Rückgang um 26,6 Prozent oder 94.100 Wohnungen. Aufgrund des drastischen Einbruchs warnt die Baubranche vor Arbeitsplatzverlusten und einem steigenden Wohnungsmangel. Sie fordert mehr Unterstützung von Bund und Ländern. Besonders deutlich war der Rückgang bei den Baugenehmigungen, die von Privatpersonen beantragt wurden: In diesem Segment ist die Zahl um 42,2 Prozent eingebrochen. Auch die Zahl der genehmigten Bauvorhaben, die von Unternehmen (-20,3 Prozent) oder der öffentlichen Hand (-12,1 Prozent) ausgingen, ist stark zurückgegangen. Für Dirk Salewski, Präsident des Bundesverbandes Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen, seien die Katastrophenszenarien aus dem vergangenen Jahr von der Wirklichkeit noch übertroffen worden. Zudem würden aus den erteilten Baugenehmigungen häufig keine Baustellen mehr entstehen, da viele Anträge derzeit wieder storniert werden.
Urteil: Erfolgsunabhängige Reservierungsgebühren sind unwirksam –auch Anspruch auf Maklerprovision verwirkt
Erfolgsunabhängige Reservierungsgebühren in den AGB des Maklervertrags sind unwirksam. Zu diesem Urteil kam das Landgericht Frankfurt. Makler verlieren dadurch auch den Anspruch auf die Zahlung der Maklerprovision.
Im verhandelten Fall hat der Kläger eine Immobilie über einen Makler gekauft. Vor dem Kaufvertragsabschluss hat sich der Makler eine Reservierungsvereinbarung über 10.000 Euro unterschreiben lassen. Die Reservierungsgebühr wurde beim Abschluss des Kaufvertrags mit der Provision gezahlt. Zudem stand in den AGB, dass sich der Käufer verpflichte, dem Makler die Hälfte der Reservierungsgebühr als pauschalen Aufwandsersatz zu zahlen, wenn der Kaufvertrag durch sein Verschulden nicht zu Stande kommt. Nach dem Immobilienkauf forderte der Kunde des Maklers nun die Rückzahlung der Reservierungsgebühr – und bekam Recht. Aus Sicht des Gerichts, erfolgte die Zahlung ohne Rechtsgrund. Die Reservierungsvereinbarung als allgemeine Geschäftsbedingung sei unwirksam. Denn es gebe kein Gleichgewicht zwischen Leistung und Gegenleistung, da der Makler die Hälfte der Gebühr erfolgsunabhängig hätte behalten dürfen. Da diese Reservierungsvereinbarung die Rechtslage verzerrte, hat der Makler sogar den Anspruch auf den kompletten Maklerlohn verwirkt.
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Immobilienkauf: Fremdkapitalanteil steigt
Immobilienkäufer gehen bei der Finanzierung wieder ein höheres Risiko ein. Der durchschnittliche Beleihungsauslauf, also der Fremdkapitalanteil beim Immobiliendarlehen, steigt wieder an.
Nach Daten des Finanzierungsvermittlers Dr. Klein lag der durchschnittliche Anteil von Fremdkapital zu Beginn des Jahres bei 86,58 Prozent. Vor einem Jahr lag der Wert noch bei 83 Prozent. Kreditnehmer verwenden also weniger Eigenkapital bei der Finanzierung, wodurch allerdings auch die Finanzierungskosten steigen. Denn ein größerer fremdfinanzierter Anteil birgt ein höheres Finanzierungsrisiko für Banken, was für Darlehensnehmer schlechtere Konditionen beziehungsweise höhere Zinsen zur Folge hat. Der Anteil der KfW-Darlehen an der Baufinanzierung ist aufgrund des vorläufigen Förderstopps gesunken: Im Dezember 2023 lag dieser bei 10,61 Prozent, im Januar 2024 nur noch bei 7,37 Prozent.
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„Fatal“: Bundesbank-Chef warnt aktuell vor Zinssenkungen
Bundesbank-Präsident Joachim Nagel spricht sich klar gegen verfrühte Zinssenkungen im Euroraum aus. Er geht allerdings davon aus, dass die Inflation bis 2025 unter Kontrolle ist.
Der Bundesbank-Chef gab am Rande des G20-Treffens im brasilianischen Sao Paulo ein Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters und empfahl mit einer Zinssenkung noch zu warten. Das sei bei früheren Zinszyklen der bessere Ansatz gewesen. Aus seiner Sicht wäre es fatal, wenn durch zu frühe Zinsensenkungen die Inflation nochmal zurückkäme. Die Europäische Zentralbank (EZB) sei aber auf dem richtigen Weg. Nagel geht davon aus, dass die Inflation bis 2025 unter Kontrolle ist. Heißt, dass das Ziel der EZB, eine Teuerungsrate von zwei Prozent, wieder erreicht werde. Zumindest in Deutschland zeigen die Zahlen in die richtige Richtung. Wie das Statistische Bundesamt in einer ersten Schätzung mitteilt, hat sich die Inflationsrate in Deutschland im Februar erneut abgeschwächt. Sie werde voraussichtlich noch 2,5 Prozent betragen.
Verbot verlängert: Deutsche dürfen in Kanada keine Immobilien kaufen
Ausländer dürfen in Kanada weiterhin keine Wohnimmobilien kaufen. Die kanadische Regierung verlängerte das Verbot nun um zwei weitere Jahre. Doch was verspricht sich Kanada davon?
Bis zum 1. Januar 2027 dürfen Deutsche und andere Nicht-Kanadier keine Wohnimmobilien im nordamerikanischen Staat erwerben. Dadurch will die Regierung den Immobilienmarkt vor übermäßigen Spekulationen und steigenden Preisen schützen. Eine Überhitzung lokaler Märkte soll so vermieden werden. Außerdem soll Kanadiern oder dauerhaft ansässigen Bürgern der Zugang zu Wohnraum vereinfacht werden. Es gibt aber Ausnahme: So zählt zum Beispiel ein Haus mit mehr als 3 Wohneinheiten nicht als „residential property“ und darf von Ausländern erworben werden. Nicht-Kanadier dürfen auch unbebaute Grundstücke kaufen, die als Wohn- oder Mischgebiet ausgewiesen sind, und darauf ein Haus bauen. Auch der Kauf von Wohnimmobilien in abgelegenen Gebieten ist in Ordnung.