12.03.2024
Ihr News-Update für die erfolgreiche
„Schrotthausmafia“: Bundesjustizminister will Gesetzeslücke schließen
Justizminister Marco Buschmann (FDP) plant ein „Gesetz zur Bekämpfung missbräuchlicher Ersteigerungen von Schrottimmobilien“. Mit der Reform will er einer Masche einen Riegel vorschieben, die Kriminellen derzeit zu viel Geld verhilft.
Dazu nutzen diese eine Lücke im Zwangsversteigerungsgesetz aus. Wer eine Immobilie bei einer Zwangsversteigerung erwirbt, ist nämlich lediglich zur Zahlung einer Sicherheitsleistung verpflichtet, nicht zur Zahlung des Kaufpreises. Wird der gesamte Preis nicht bezahlt, wird die Immobilie nach einem gewissen Zeitraum wieder zur Versteigerung angeboten. Diesen Zeitraum nutzen Kriminelle häufig aus, um die Immobilie zu vermieten – und nehmen in dieser Zeit ein Vielfaches der Sicherheitsleistung ein. Buschmann nennt dies ein „böses Spiel“ der „Schrotthausmafia“ und will dies nun verhindern. Künftig sollen bei sogenannten „Problemimmobilien“ Verwaltungsämter von Gemeinden die Chance bekommen, dem Käufer die ersteigerte Immobilie vorübergehend zu entziehen und einen Antrag auf gerichtliche Verwaltung zu stellen. Dadurch würde sich die Masche nicht mehr lohnen, da die Mieteinnahmen dann an den gerichtlich bestellten Verwalter gehen würden. Was als Problemimmobilie zählt, soll im Gesetz noch genauer definiert werden.
Hypoport: Anstieg privater Immobilienfinanzierungen erwartet
Die Nachfrage nach privaten Bau- und Immobilienfinanzierungen hat sich seit dem Jahreswechsel stabilisiert. Der Plattformanbieter Hypoport rechnet damit, dass sich der positive Trend der ersten beiden Monate 2024 fortsetzt.
Europace, das größte Tochterunternehmen der Gruppe, habe im vierten Quartal 2023 erstmals seit rund anderthalb Jahren wieder mehr Transaktionen verzeichnet als im Vorjahreszeitraum, so Ronald Slabke, Vorstandsvorsitzender von Hypoport. Während das Unternehmen weiter extrem wenige Neubaufinanzierungen verzeichnet, ist vor allem die Nachfrage nach Finanzierung von Bestandskäufen deutlich gestiegen. Durch den leer gefegten Mietimmobilienmarkt und weiter steigende Mieten sei der Wohneigentumserwerb für junge Familien zunehmend alternativlos, so Slabke. Durch die sinkenden Immobilienpreise und steigende Einkommen sei ein Kauf inzwischen auch wieder besser leistbar.
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Krise vorbei? LEG zahlt Dividende trotz Milliardenverlust
Im vergangenen Jahr hatte LEG die Dividende für 2022 gestrichen und durch die Abwertung seines Immobilienportfolios einen Milliardenverlust verzeichnet. Nun will CEO Lars von Lackum dennoch eine Dividende für 2023 auszahlen – und äußert sich zu einem Ende der Immobilienkrise.
Unter dem Strich stand Ende letzten Jahres ein Minus von 1,56 Milliarden Euro. Der Immobilienkonzern hatte den Wert seines Immobilienportfolios um knapp 12 Prozent abgewertet. Im Tagesgeschäft dagegen legte die Nettokaltmiete allerdings um 4,4 Prozent zu. Für die LEG sei der Höhepunkt der Immobilienkrise vorbei, so von Lackum. Daher könne man für 2023 eine Dividende von 2,45 Euro je Aktie zahlen.
Verbände: 10.000 neue Werkswohnungen jährlich möglich
Gegen Fachkräftemangel und Wohnungsknappheit gibt es für Unternehmen theoretisch einen Trumpf: Das Angebot von Mitarbeiterwohnungen. Eine Studie im Auftrag des Bündnis „Wirtschaft macht Wohnen“ sieht Potenzial für jährlich rund 10.000 neue Wohnungen speziell für Mitarbeitende. Hierfür bedarf es aber bessere Rahmenbedingungen, fordern die Verbände.
Der Wohnungsmangel werde nämlich immer mehr zum Standortfaktor für Unternehmen. Das Bündnis aus sechs Verbänden hat deshalb einen Forderungskatalog an die Politik erarbeitet. Bund, Länder und Kommunen sollen demnach für noch mehr Anreize für Unternehmen sorgen, die Mitarbeiterwohnungen anbieten wollen. Die Vorschläge reichen von einer Ausweitung steuerlicher Vergünstigungen über eine Zulassung von Wohnen in Kerngebieten und höherer Baudichten bis hin zu einem besonderen Etat für Mitarbeiterwohnungen in der Wohnraumförderung. Doch auch die Wirtschaft könne sich beteiligen, indem sie brachliegende Flächen für den Wohnungsbau zur Verfügung stellt.
Sanieren oder Neubau? Für beides gleichzeitig fehlt das Geld
Soll die Miete bezahlbar bleiben, müssen sich Wohnungsunternehmen oft entscheiden: Wollen sie neu bauen oder die Bestandswohnungen sanieren? Beides gleichzeitig ist oft schlicht zu teuer. Die geplante EU-Gebäuderichtlinie könnte all das noch verschärfen, warnt die Branche.
Mit der neuen EU-Gebäuderichtlinie sollen die CO2-Emissionen im Gebäudesektor reduziert werden. Heute stimmt das EU-Parlament über die Richtlinie ab. Der Spitzenverband der Wohnungswirtschaft (GdW) warnte im Vorfeld jedoch vor zu strengen Regelungen. Für die zu hohen Ambitionen der EU seien die Ressourcen nicht ausreichend- weder an Eigenkapital der sozial orientierten Wohnungsunternehmen noch an Planern und Ausführenden, so GdW-Präsident Axel Gedaschko.
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Zu teuer und zu komplex: Weniger als die Hälfte der Kleinvermieter plant Sanierung
Der Großteil privater Vermieter (53 Prozent) will in naher Zukunft auf Renovierungs- oder Sanierungsmaßnahmen verzichten. Das geht aus dem „Vermieter-Report“ des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hervor. IW-Experte Michael Voigtländer sieht deshalb vor allem die Politik in der Pflicht.
Unklare Regulierungen und Förderbedingungen hätten zuletzt die Vermieter verunsichert. Daher sehen 37 Prozent der Befragten Sanierungsprojekte als zu komplex an. Eine zu hohe finanzielle Belastung befürchten sogar 56 Prozent. Mehr als zwei Drittel (71 Prozent) sehen schlicht keine Notwendigkeit für eine Sanierung. Die Politik müsse dringend wieder Verlässlichkeit herstellen, um Neubauinvestitionen anzuregen und die Energiewende voranzutreiben, so Voigtländer.