20.03.2024
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Zinsanstieg, Preisabfall: Die neue Realität am Immobilienmarkt
Im Jahr 2023 erlebte der deutsche Immobilienmarkt einen spürbaren Rückgang der Preise. Die Immobilienpreise sind im Bundesdurchschnitt inflationsbereinigt um mehr als 10 Prozent gesunken, wie der Postbank Wohnatlas verdeutlicht.
Besonders betroffen waren demnach Metropolen wie Stuttgart mit einem Rückgang um 17 Prozent und München mit einem Minus um 14 Prozent. Selbst in teuren Landkreisen wie dem Münchner Umland verbilligten sich Wohnungen oft um mehr als 16 Prozent. Lediglich in 4 Prozent aller Landkreise blieben die Preise stabil oder stiegen sogar an. Diese Entwicklung war größtenteils auf höhere Zinsen und eine verminderte Nachfrage zurückzuführen, die durch die Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) beeinflusst wurde. Die Zukunft des Marktes hängt stark von der weiteren Zinsentwicklung ab. Trotz des allgemeinen Preisrückgangs bleiben Städte mit attraktiven Merkmalen wie Universitäten und kulturellen Einrichtungen weiterhin stabil.
Bundesbau-Flop: Bundesregierung scheitert mit Bauprojekten
Im Jahr 2023 hat die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) nur 68 neue Wohnungen fertiggestellt – weit unter den Erwartungen der Bundesregierung für den Wohnungsbau.
Seit dem Start der Wohnraumoffensive 2018 wurden lediglich 200 Wohnungen fertiggestellt, obwohl ursprünglich zwischen 6.000 und 8.000 geplant waren. Gerade vor dem Hintergrund der sich verschärfenden Wohnungskrise wiegen diese niedrigen Zahlen besonders schwer. Zusätzlich kritisiert wurde der Verkauf von Tausenden BImA-Wohnungen an private Investoren, was die Situation weiter verschärft. Linken-Bundestagsabgeordnete Caren Lay bezeichnete die Immobilienpolitik dieser sowie der vorherigen Bundesregierung in dem Zusammenhang als Desaster, da sie nicht effektiv genug ist, um den wachsenden Bedarf an bezahlbarem Wohnraum zu decken.
Förderungs-Fieber: Tausende Hausbesitzer erhalten grünes Licht für Heizungstausch
Innerhalb von nur 3 Wochen wurden bereits rund 8.000 Anträge für staatliche Fördergelder zum Heizungstausch bewilligt, wie aus Ministeriumskreisen bekannt wurde.
Diese enorme Nachfrage verdeutlicht: Hausbesitzer sind zum Umstieg auf klimafreundlichere Heizsysteme wie Wärmepumpen bereit, wenn dieser entsprechend gefördert wird. Zuletzt war die Nachfrage nach Wärmepumpen eingebrochen. Die Gesamtsumme der genehmigten Fördergelder beläuft sich auf imposante 124 Millionen Euro. Das Programm richtet sich zunächst an Eigentümer von bestehenden Einfamilienhäusern, die selbst darin wohnen. Es bietet verschiedene finanzielle Anreize, darunter eine Grundförderung sowie Bonuszahlungen für Effizienz und Einkommen. Ein weiteres wichtiges Merkmal ist die Begrenzung der förderfähigen Investitionskosten auf 30.000 Euro.
Büroflächen im Wandel: Die Zukunft nach dem Homeoffice-Boom
Eine gemeinsame Studie des Ifo Instituts und des Beratungsunternehmens Colliers zeigt, dass die Homeoffice-Quote in Deutschland von 5 Prozent vor der Pandemie auf heute 25 Prozent gestiegen ist.
Unternehmen haben die Effektivität hybrider Arbeitsmodelle erkannt und reagieren, indem sie ihre Büroflächen entsprechend anpassen. Die Studie zeigt, dass die Nachfrage nach Büroflächen in deutschen Top-Städten bis 2030 um 12 Prozent sinken könnte – mit unterschiedlichen Auswirkungen auf verschiedene Immobilien. Während moderne, gut gelegene Büroflächen eine erhöhte Nachfrage und Mietpreissteigerungen verzeichnen, könnten andere Schwierigkeiten bei der Vermarktung haben. Die Auswirkungen des Homeoffice-Effekts werden sich allmählich bemerkbar machen, da Büromietverträge eine durchschnittliche Laufzeit von 7 Jahren haben. Trotz dieser Herausforderungen ist die Studie optimistisch, dass die Branche sich erfolgreich anpassen und den sich wandelnden Bedürfnissen des Marktes gerecht werden kann.
China: Evergrande-Chef vom Aktienhandel ausgeschlossen
Der Chef des chinesischen Immobilienriesen Evergrande, Hui Ka Yan, steht vor schwerwiegenden Konsequenzen: Er wird lebenslang vom Aktienhandel ausgeschlossen und zusätzlich mit einer Geldstrafe von etwa 6 Millionen Euro belegt.
Die chinesische Börsenaufsicht hat auch Evergrande selbst mit einer massiven Geldbuße in Höhe von umgerechnet 540 Millionen Euro sanktioniert. Diese drastischen Maßnahmen erfolgen vor dem Hintergrund einer bereits existierenden finanziellen Krise des Unternehmens, das mit einer Verschuldung von über 300 Milliarden Euro zu kämpfen hat. Bereits im Januar wurde die Auflösung von Evergrande angeordnet, doch die Unsicherheit darüber, wie diese Entscheidung auf dem chinesischen Festland umgesetzt wird, bleibt bestehen.