10.04.2024
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Ende der Krise? Banken vermelden steigendes Interesse an Immobilienkrediten
Immer mehr Anzeichen sprechen für eine Erholung am Immobilienmarkt. Nun gibt es auch positive Signale bei den Baufinanzierungen.
Laut der vierteljährlichen „Bank Lending Survey“ der Bundesbank verzeichneten die 33 befragten Geldhäuser im 1. Quartal 2024 insgesamt eine deutliche Belebung der Nachfrage nach Immobilienkrediten. Untersucht wurde durch die Bundesbank die Differenz zwischen den Geldhäusern, die einen Anstieg der Nachfrage mitteilen, sowie den Banken, die einen Rückgang melden. Mit 46 Prozent fällt der Nettowert dabei zum ersten Mal seit der Zinswende im Sommer 2022 positiv aus. Ob damit die Wende bei Immobilienfinanzierungen eingeläutet ist, bleibt jedoch abzuwarten. So ermittelte das Analysehaus Barkow Consulting auf Basis von Daten der Europäischen Zentralbank (EZB) eine weiterhin schleppende Kreditvergabe im Januar und Februar.
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Vor EZB-Entscheidung: Das spricht gegen eine kräftige Zinssenkung
An den Finanzmärkten wird auf eine baldige Zinssenkung durch die EZB spekuliert. Mehrere Argumente sprechen jedoch gegen einen kräftigen Zinsschritt.
So ist zwar die Inflation deutlich zurückgegangen, die fundamentale Preisdynamik ist jedoch noch nicht so weit eingebremst, dass die Notenbanker sich entspannt zurücklehnen könnten. Außerdem ist die Glaubwürdigkeit der Notenbanken durch die zurückliegende Inflationsphase bereits angekratzt. Diese sahen sie zunächst nicht kommen und reagierten anschließend viel zu spät. Einen weiteren Ausrutscher können sie sich also kaum leisten. Zuletzt sitzen die
Notenbanken noch auf Billionen von Wertpapieren, die sie über die Zehnerjahre und während der Pandemie aufgekauft haben. Diese Depots versuchen sie nun abzubauen, um in der nächsten Krise handlungsfähig zu sein. Auch das spricht dafür, die Kapitalmarktzinsen eher auf höheren Niveaus zu halten, als es seit der Finanzkrise vor 15 Jahren üblich war.
Hohe Belastung durch Grundsteuer droht – keine Lösung auf Bundesebene
Ab 2025 drohen vielen Immobilienbesitzern durch die neue Grundsteuer hohe Kosten. Wer auf eine Lösung durch die Bundesregierung gehofft hat, wird nun enttäuscht.
Die Länder hatten vom Bund eine gesetzliche Öffnungsklausel gefordert, mit der die Kommunen die Grundsteuer aufspalten und unterschiedliche Hebesätze für Wohn – und Gewerbeeigentum festlegen können. So wollte man die durch die neue Grundsteuer drohende Mehrbelastung zuungunsten von Wohnungs- und Hauseigentümern verhindern. Bundesfinanzminister Lindner hat dies nun jedoch abgelehnt. Die Länder hätten genügend Spielraum, um die Steuerberechnung selbst an regionale Bedürfnisse anzupassen, so der Finanzminister in einem Brief an seine Kollegen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Eine Regelung durch den Bund wäre dagegen mit erheblichen Unsicherheiten behaftet, sowohl im Hinblick auf die Zeitschiene als auch auf die Rechtssicherheit, so Lindner.
Energetische Sanierungen: Ziele der Bundesregierung rücken in weite Ferne
Die energetische Sanierung von Gebäuden kommt in Deutschland kaum voran. Eine neue Studie dürfte die Bundesregierung alarmieren.
Laut der Auswertung des Marktforschungsunternehmens B+L Marktdaten im Auftrag des Bundesverbands energieeffiziente Gebäudehülle (Buveg) fand 2023 nur bei 0,7 Prozent der Wohnhäuser in Deutschland eine Sanierung der Fassade, des Dachs oder der Fenster statt. Im Jahr zuvor waren es noch knapp 0,9 Prozent. Um bis 2045 die von der Bundesregierung angestrebte Klimaneutralität im Gebäudebestand zu erreichen, müssten jedoch jährlich etwa 2 Prozent aller Wohngebäude energetisch saniert werden. Für das laufende Jahr prognostizieren die Autoren der Studie indes eine Stagnation der Sanierungsquote. Grund für die Zurückhaltung von Immobilienbesitzern seien vor allem die hohen Kosten.
Radikaler Schritt: Legt erste Großstadt ihr Gas-Netz vorzeitig still?
Bis 2045 soll in Deutschland nicht mehr mit fossilen Brennstoffen geheizt werden. Eine Großstadt prescht nun angeblich vor und verkündet das vorzeitige Ende der Gasversorgung.
Laut Berichten verschiedener Medien wie Handelsblatt und Bild haben die Stadtwerke in Augsburg ihren Großkunden mitgeteilt, dass man die Erdgasversorgung bereits 2034 einstellen werde – mehr als 10 Jahre vor der durch die Bundesregierung angestrebten Kimaneutralität. Betroffen seien demnach auch Wohngemeinschaften. Nachdem die Medienberichte für Aufruhr gesorgt hatten, sahen sich die Stadtwerke Augsburg zu einer Klarstellung genötigt: Man stelle bereits seit mehreren Jahren Überlegungen an, wie das Augsburger Wärmenetz in Zukunft aussehen soll. Im Zuge dessen sei geplant, das Gasnetz nach und nach außer Betrieb zu nehmen, während parallel jedoch der Fernwärmeausbau laufe.