24.04.2024
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Immobilienbranche: Pleitewelle beschleunigt sich
Die Pleitewelle in der Immobilienbranche hat sich beschleunigt. Allein im ersten Quartal 2024 mussten bundesweit 630 Firmen Insolvenz anmelden – ein Anstieg um fast 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das zeigt eine aktuelle Analyse der Unternehmensberatung Falkensteg. Experten rechnen erst ab 2026 mit einer Trendwende. Zunehmend betrifft die Pleitewelle Großunternehmen in der Branche: Waren es im ganzen Jahr 2023 noch 31 Großinsolvenzen von Firmen mit mehr als 10 Millionen Euro Umsatz, so gingen allein in den ersten 3 Monaten 2024 ganze 21 Firmen zum Insolvenzgericht.
Comeback: Die Werkswohnung kommt wieder
Der Fachkräftemangel macht ein altes, fast schon ausgestorbenes Konzept wieder attraktiv: Die Werkswohnung. Denn wenn Mitarbeiter nah am Arbeitsplatz bezahlbar wohnen können, werden Unternehmen für diese attraktiv. Die Werkswohnung sei ein attraktives Konzept für Branchen, die kaum Home-Office anbieten können. Ging der Bestand an Werkswohnungen in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich zurück, so hat er jetzt wieder die Marke von 100.000 überschritten – Tendenz steigend.
Bürokratie bremst serielles Bauen
Serielles und damit kostengünstiges Bauen wird von vielen als Ausweg aus der Wohnungskrise gesehen. Doch die Bürokratie bremst viele Vorhaben aus. Der Bundesverband deutscher Wohnungs- und Immobilienunternehmen (GdW) will das Ausschreibungsverfahren mit der neuen Rahmenvereinbarung „Serielles und modulares Bauen 2.0“ vereinfachen, um so den Anteil modular errichteter Gebäude von derzeit 5 auf mehr als 10 Prozent zu steigern. Seriell errichtete Neubauten sollen Mieten von 14 Euro pro Quadratmeter ermöglichen anstelle von mindestens 18 Euro bei konventionell errichteten Gebäuden.
Niederländer kaufen deutschen Immobilienmarkt leer
Die Niederländer kaufen immer mehr Immobilien im deutschen Grenzgebiet. Nicht Spekulation und Renditestreben treibt die Holländer, sondern die pure Not: Denn die Preise für Häuser in den Niederlanden sind extrem gestiegen. Deutsche Häuser in vielen Orten nahe der Grenze sind dagegen vergleichsweise günstig. Denn die Niederländer haben ein noch krasseres Problem mit Wohnraumknappheit als die Deutschen: In dem kleinen Land mit knapp 18 Millionen Einwohnern fehlen rund 400.000 Wohnungen. Die hohe Nachfrage nach deutschen Häusern hat aber auch einen Nachteil für die niederländischen Käufer: Während die Preise in Gesamtdeutschland in den vergangenen 2 Jahren zurückgingen, blieben sie im Grenzgebiet stabil, trotz höherer Zinsen.
EU-Sanierungsvorgaben überfordern Kommunen
Die strenge EU-Gebäuderichtlinie ist ehrgeizig, was die Klimaziele betrifft. Doch Experten warnen: Vor allem klamme Kommunen dürften finanziell massiv überfordert sein. Aufgrund des Drucks einiger Länder wurde die Richtlinie zwar aufgeweicht, was Wohngebäude betrifft. Doch bei Nichtwohngebäuden bleiben die Vorgaben streng: Bis 2033 sollen rund ein Viertel aller Schulen, Verwaltungsgebäude und Rathäuser energetisch ertüchtigt werden. Dadurch, dass der Schuldenstand der deutschen Kommunen von derzeit 150 Milliarden Euro im Steigen begriffen ist, dürfte diese Aufgabe für viele Gemeinden kaum zu schaffen sein.
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