30.04.2024
Ihr News-Update für die erfolgreiche
IW-Studie: Immobilienkauf und Sanierung für viele Menschen nicht zu stemmen
Fast die Hälfte aller Immobilien, die 2023 zum Verkauf standen, weisen eine schlechte Energiebilanz auf. Menschen mit mittleren Einkommen können sich den Kauf und Sanierung meistens nicht leisten.
Das zeigt die aktuelle Analyse „Wohnen in Deutschland 2024“, die das Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) und das Institut für Demoskopie Allensbach im Auftrag der Sparda-Banken erstellt haben. Demnach gibt es große regionale Unterschiede beim Sanierungsstand: Die meisten Immobilien mit einer Energieeffizienzklasse von E und schlechter gibt es im Saarland (71 Prozent), gefolgt von Bremen (61 Prozent) und Rheinland-Pfalz (58 Prozent). Im Osten stehen hingegen die effizientesten Immobilien, ganz vorne befinden sich Mecklenburg-Vorpommern (33 Prozent), Berlin (36 Prozent) und Sachsen (40 Prozent). Nach der Wiedervereinigung sei viel Geld in die Sanierung von Bestandsgebäuden gesteckt worden.
Auch bei der Leistbarkeit von sanierungsbedürftigen Immobilien sind die Differenzen groß. Gerade einmal in 74 der 400 Regionen kann eine Musterfamilie mit mittlerem Einkommen den Kauf einer Immobilie und dessen Sanierung auf Effizienzklasse A mit maximal 30 Prozent ihres Einkommens stemmen. 8 der 10 bezahlbarsten Regionen sind im Osten. In den Kreisen Mansfeld-Südharz und Nordhausen muss die Beispielfamilie weniger als 15 Prozent des Einkommens für Kauf und Sanierung ausgeben. Rund um München muss sie hingegen das komplette Einkommen ausgeben.
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Trotz schlechter Energiebilanz: Abwärtstrend bei unsanierten Immobilien gestoppt
Seit dem rapiden Anstieg der Energiepreise sind besonders Immobilien mit schlechter Energiebilanz zu Ladenhütern verkommen. Die Preise waren im Sinkflug – bis jetzt.
Denn bei Mehrfamilienhäusern scheint der Abwärtstrend nun gestoppt. Das zeigt eine Analyse des Großmaklers JLL. Demnach betrug der Preisunterschied zwischen Mehrfamilienhäusern mit den besten Energieeffizienzklassen A und A+ und Häusern mit den schlechtesten Werten G und H im 1. Quartal 2024 im Mittel 25,1 Prozent. Ende vergangenen Jahres lag die Differenz noch bei 26,9 Prozent. Der starke Preisrückgang bei unsanierten Häusern, der ab Mitte 2021 begonnen hat, sei laut JLL gestoppt. Generell seien die Kaufpreise in den vergangenen Jahren bei Immobilien aller Energieklassen deutlich gesunken – am stärksten war das Minus aber bei unsanierten Immobilien auf dem Land. Wie viele Immobilien Sanierungsbedarf haben, zeigt eine Analyse von immowelt.
Gute Nachrichten für die Zinswende? Inflation bleibt stabil
Etwas überraschend ist die Inflationsrate im April stabil geblieben: Laut Schätzung des Statistischen Bundesamts verteuerten sich Waren und Dienstleistungen um durchschnittlich 2,2 Prozent zum Vorjahr.
Damit bleibt die Teuerungsrate auf dem gleichen Niveau wie im März und verharrt auf dem niedrigsten Stand seit April 2021. Ökonomen hatten sogar mit einem geringfügig stärkeren Anstieg von 2,3 Prozent gerechnet, da die Mehrwertsteuer für Gas und Fernwärme ab 1. April wieder auf 19 Prozent angehoben wurde. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs wurde diese als Reaktion auf die Energiekrise auf 7 Prozent herabgesetzt. Auch für angehende Immobilienkäufer dürfte die anhaltend niedrige Inflation eine gute Nachricht sein. So hatte die Europäischen Zentralbank künftige Zinssenkungen an eine weiterhin stabile Teuerungsrate gekoppelt.
Münchner OB fordert Mieterschutz bei möblierten Wohnungen
München ist unangefochten an der Spitze – zumindest bei den Mieten. Besonders prekär ist die Lage bei möblierten Wohnungen. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) fordert daher von der Bundesregierung einen besseren Mieterschutz.
Die Zahl an möblierten Wohnungen in München steigt und zumeist sind deren Mieten deutlich über der ortsüblichen Miete, begründet Reiter sein Schreiben an Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP). Die steigende Tendenz, Wohnraum möbliert zu vermieten, treibe laut Reiter die Mieten gerade in attraktiven, zentralen Lagen der Innenstädte massiv weiter nach oben. Zudem würden die Vorschriften der Mietpreisbremse in diesem Teilbereich des Wohnungsmarkts weitgehend ins Leere laufen. Aus seiner Sicht brauche es eine gesetzliche Regelung, um die Mietpreisbremse in diesem Teilmarkt durchzusetzen. Eine gesetzliche Pflicht für Vermieter, den Möblierungszuschlag im Mietvertrag auszuweisen, könne Teil der Lösung sein. Zudem soll laut Münchens OB eine verbindliche gesetzliche Regelung zur Berechnung des Möblierungszuschlags eingeführt werden.