06.05.2024
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Maklerprovision: BGH erlaubt Doppeltätigkeit
Wird ein Immobilienmakler durch den Abschluss von zwei Maklerverträgen sowohl für den Verkäufer als auch den Käufer einer Immobilie tätig, hat er auch Anspruch auf eine Provisionszahlung von beiden Parteien. Allerdings gelten für die Doppeltätigkeit strenge Bedingungen, wie der Bundesgerichtshof (BGH) geurteilt hat.
Im konkreten Fall ging es um den Verkauf einer Doppelhaushälfte, für die der Eigentümer den Makler mit dem Verkauf beauftragt und eine Courtage von 3,57 Prozent des Verkaufspreises vereinbart hatte. Mit einem Kaufinteressenten, der schlussendlich auch der Käufer wurde, schloss der Makler ebenfalls einen Vertrag, in dem eine Provision in gleicher Höhe festgelegt wurde und transparent auf die Doppeltätigkeit hingewiesen wurde. Der Käufer der Immobilie verweigerte aber im Anschluss die Zahlung der Provision und der Fall landete vor Gericht. Das gab dem Makler nun Recht: Die Doppeltätigkeit war zulässig, da transparent und schriftlich für alle Vertragsparteien dokumentiert.
Die praktische Tragweite des BGH-Urteils dürfte aber gering ausfallen, denn der Fall spielte sich im Sommer 2020 ab, also nur wenige Monate bevor der Gesetzgeber im Dezember 2020 die Regelungen zur Maklerprovision ohnehin neu geregelt hat. Seitdem gilt, dass der Besteller des Maklers bis zu 50 Prozent der Courtage an die andere Vertragspartei weitergeben darf, was in der Praxis daher meistens auf eine 50:50-Teilung der Provision zwischen Käufer und Verkäufer hinausläuft.
Weitere Informationen zur geteilten Provision lesen Sie auch im Ratgeber von immowelt.
Legen Großstreiks die Baubranche lahm?
Die Baubranche kommt nicht zu Ruhe: Nachdem der Sektor bereits unter massivem Auftragsrückgang ächzt, kommt nun noch die Gefahr eines flächendeckenden Streiks hinzu. Der Tarifkonflikt zwischen Gewerkschaften und Arbeitgebern droht zu eskalieren.
Ein Schlichtungsversuch war vor zwei Wochen gescheitert. Die IG BAU hatte pauschal 500 Euro mehr Lohn für Beschäftigte im Baugewerbe gefordert. Die Arbeitgeberseite hatte eine Gehaltsanhebung von 3,3 für dieses und 3,2 Prozent für das kommende Jahr geboten. Der Schlichtungskompromiss hatte eine pauschale Gehaltsanhebung um 250 Euro sowie eine anschließende Anhebung von 4,15 Prozent im Westen und 4,95 Prozent in Ostdeutschland vorgesehen. Darauf will sich die Gewerkschaft nicht einlassen und kündigte nun an, dass rund 930.000 Beschäftigten in den Streik treten werden. Der Bundesvorsitzende der Gewerkschaft, Robert Feiger, sprach von massiven Arbeitsniederlegungen in ganz Deutschland, die kleine Handwerksbetriebe ebenso wie große Baukonzerne betreffen werden. Ein konkretes Datum für den Streikbeginn nannte die IG Bau nicht.
Öffentliche Bauförderung sorgt für Investitionsexplosion
Investiert der Staat einen Euro in die Bauförderung, löst das 7 weitere Euro an Investition durch Privatmenschen und Unternehmen aus. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie und stellt der staatlichen Bauförderung folglich ein sehr gutes Zeugnis aus.
Von einer Anschubfinanzierung durch staatliche Förderung auf Bundesebene profitieren im Bausektor zu zwei Dritteln regionale Firmen, beispielsweise Handwerksbetriebe und Architekturbüros. Das stärkt die lokale Industrie. Obendrein hilft die Städtebauförderung des Bundes auch dem Klima: In knapp einem Drittel der Fälle wurde mit dem Geld nachhaltig gebaut, es wurden Grünanlagen geschaffen oder Flächen renaturiert.
Angesichts des Tages der Städtebauförderung in Wochenende in Bremen, eines Aktionstages mit Gästen von über 500 Städten und Gemeinden aus ganz Deutschland, begutachtet die die Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) einen neuen Park, der mit Bundesmitteln aufgewertet wurde. Der Stadtpark Huckelriede wurde mit Geldern aus Berlin saniert. Insgesamt gibt der Bund auch in diesem Jahr erneut 790 Millionen Euro aus, die Kommunen nutzen können, um den Aufenthalt in Städten und Gemeinden aufzuwerten.
Berlin kauft sein Fernwärmenetz zurück
Das Fernwärmenetz in Berlin ist wieder in kommunaler Hand. Die Hauptstadt bezahlt dem schwedischen Konzern Vattenfall 1,39 Milliarden Euro für die Heizinfrastruktur.
Der Kaufpreis umfasst rund 2.000 Kilometer Rohrleitungen, zehn Heizkraftwerke sowie 105 kleinere Blockheizkraftwerke. Diese gehören ab sofort der landeseigenen Berliner Energie und Wärme AG (BEW). Der Kauf ist das Ergebnis von rund zweijährigen Verhandlungen zwischen Vattenfall und dem Berliner Senat.
Halbe Million Euro – für einen Parkplatz!
Mit einem Budget von 495.000 Euro hat man in Deutschland bei der Immobiliensuche gute Karten, denn das reicht vielerorts für den Kauf eines Einfamilienhauses. Im Nachbarland Niederlande bekommt man für diese Summe einen Stellplatz fürs Auto.
Allerdings dann auch in sehr exklusiver und begehrter Lage: Im bekannten Museumsviertel von Amsterdam wird ein Parkplatz in einer Tiefgarage mit 18 Quadratmetern für knapp eine halbe Million Euro angeboten. Das entspricht einem Quadratmeterpreis von 27.500 Euro! Das Preisniveau ist aber auch für holländische Verhältnisse exorbitant. Im Mittel bezahlen Immobilienkäufer dort 430.000 Euro für eine Eigentumswohnung.