02.09.2024
Ihr News-Update für die erfolgreiche
CO₂-Pass für Gebäude: Bürokratie-Albtraum aus Brüssel?
Der Gebäuderessourcenpass soll fortan die Ökobilanz eines Gebäudes über die gesamte Lebensdauer festhalten. So zumindest die Idee der EU-Kommission. Im Gegensatz zum jetzigen Energieausweis würde darin dann also nicht nur der Ressourcenverbrauch für den Betrieb eines Gebäudes festgehalten, sondern auch zusätzlich sein Bau. Das könnte in der Praxis zum bürokratischen Albtraum ausufern.
Im Gebäuderessourcenpass, oder „Building Logbook“ im Englischen, müsste dann über die Nutzungsdauer von 50 Jahren errechnet werden, wie groß der CO₂-Abdruck für Bau, Nutzung und Recyclingfähigkeit einer Immobilie ausfallen wird. Zunächst soll das nur für Neubauten gelten, später aber auch für den Bestand ausgeweitet werden. Der Plan der EU wirft aber in der Praxis viel Fragen auf: Was, wenn ein Gebäude länger als 50 Jahre genutzt wird? Wie lässt sich der CO₂-Ausstoß von Baumaterialen seriös beziffern? Wie sollen Hersteller prüfen und dokumentieren – gegebenenfalls sogar rückwirkend –, ob ihr Strom aus nachhaltigen Quellen stammt. Wer soll heute seriös abschätzen, welche Baustoffe in 50 Jahren noch gefragt sind und daher gut recycelt werden können? Auch wenn der Gebäuderessourcenpass in der Theorie gut klingt, dürfte wohl in der Praxis die Bürokratie ausarten und schlussendlich eine weitere Kostensteigerung für Immobilieneigentümer mit sich bringen.
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Bauzinsen: Banken rechnen mit Seitwärtstrend
Die Zinsen für Immobilienkredite dürften in den kommenden Monaten weiterhin stabil bleiben und auch die Preise von Wohnimmobilien verharren auf dem derzeitigen Niveau oder wachsen allenfalls moderat. Von diesem Szenario geht zumindest die Immobiliensparte der Commerzbank aus.
Die Analysten des Bankhauses erwarten demnach nicht, dass trotz abschwächender Inflation und sinkenden EZB-Zinsen die Bauzinsen mittelfristig spürbar sinken. Der durchschnittliche Zinssatz für neue Finanzierungen wird demnach um die 3,5 Prozent pendeln. Und trotz wachsendem Wohnungsmangel erwartet man bei der Commerzbank keine neuerliche Preisrally. Die Kosten für den Erwerb von Wohneigentum würden allenfalls leicht steigen, was aber eher auf Inflation und steigende Löhne zurückzuführen sei als auf die Nachfrage nach Immobilien.
Neue Förderung für Wohneigentum startet
In dieser Woche startet das neue Förderungsprogramm, das Familien beim Kauf einer Immobilie unterstützten soll. Mit der Initiative „Jung kauft Alt“ gibt es zinsvergünstigte Darlehen für den Kauf von Wohneigentum im Bestand. Zuletzt hatte sich die Förderung des Bundes in erster Linie auf Neubauten fokussiert. Es gibt aber einige Vorgaben, um sich für „Jung kauft Alt“ zu qualifizieren.
Die Antragsteller müssen mindestens ein minderjähriges Kind im Haushalt, ein maximales Haushaltseinkommen von 90.000 Euro und in der Vergangenheit keine andere Eigenheimförderung bekommen haben. Zudem darf kein anderer Immobilienbesitz vorliegen, die gekaufte Immobilie muss zudem mindestens 5 Jahre selbst bewohnt werden und binnen 4,5 Jahren mindestens auf den Effizienzhaus-70-Standard gebracht werden. Die Fördersumme beträgt 100.000 Euro bei einem Kind (+25.000 Euro für jedes weitere Kind) und kann über die KfW-Bank beantragt werden. Der Zinssatz wird zum Zeitpunkt der Antragstellung festgelegt, soll aber unter dem marktüblichen Niveau liegen. Insgesamt stellt der Bund 350 Millionen Euro für das Programm bereit.
Weitere Informationen zur Förderung zum Eigenheimerwerb finden Sie auch im Ratgeber von immowelt.
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Inflation geht weiter zurück
Die Inflation in der Eurozone schwächt sich weiter ab. Im August sank die Teuerungsrate auf den tiefsten Stand seit 3 Jahren und steht damit nur noch knapp über dem angestrebten Wert.
Mit einer Inflationsrate von 2,2 Prozent im August ist der Wert nur noch knapp über der von der Europäischen Zentralbank (EZB) erwünschten Rate von 2 Prozent. Es sind vor allem die zuletzt spürbar gesunkenen Preise für Energie, die die Teuerung ausbremsen. Die Kosten für Dienstleistungen sind indes im August erneut 4,2 Prozent teurer geworden. Experten warnen daher davor, den Sieg über die Inflation bereits jetzt auszurufen. Daher wird erwartet, dass die EZB den Leitzins nur minimal senken wird.
Stromnetzgebühren werden angepasst
Die Bundesnetzagentur hat den Verteilerschlüssel für die Netzgebühren angepasst – die Kosten machen in etwa ein Viertel der Kosten aus, die Endverbraucher für Strom zahlen müssen. Im Norden und Osten wird es günstiger, im Süden und Westen müssen sich Verbraucher auf höhere Strompreise einstellen.
In Regionen, wo bereits viel regenerative Energie erzeugt wird, sinken die Stromnetzgebühren. Das ist beispielsweise an der Küste, wo gute Bedingungen für Windkraft herrschen und bereits viel Kapazitäten aufgebaut wurden. In NRW und Bayern hingegen läuft der Ausbau von erneuerbarer Energie eher schleppend, daher steigen dort die Gebühren, weil die Energieunternehmen noch mehr investieren müssen.