03.09.2024
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Wohnraummangel: Potenzial von Büroumwidmung eher gering
Die Umwandlung von Büroflächen in Wohnraum wird oft als ein Baustein zur Lösung des Wohnungsmangels propagiert. Eine Studie kommt nun zum Ergebnis, dass das tatsächliche Potenzial dafür eher überschaubar ist.
Etwa 15 bis 20 Millionen Quadratmeter, rund ein Drittel des Bürobestands in A- und B-Städten, lässt sich überhaupt wirtschaftlich in Wohnungen umwandeln. Das hat eine Studie von Colliers, PwC und Garbe ergeben. Das entspräche zwar rund 170.000 bis 200.000 neuen Wohnungen, allerdings dürften durch die Konversionen vor allem Luxusobjekte entstehen, weil die Kosten für die Umbauten durch höhere Mieten gedeckt werden müssen. Dass die Umwidmungen von Bürobauten eine Entlastung des Mietmarktes an der Basis bringen, ist aus Sicht der Studienautoren unwahrscheinlich. Anders sähe die Rechnung indes aus, wenn der Staat durch Förderungen die Umwandlungen wirtschaftlich attraktiver macht.
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Bürger rebellieren gegen neue Grundsteuer
Die Reform der Grundsteuer erhitzt weiterhin die Gemüter, viele Immobilieneigentümer fühlen sich ungerecht behandelt. Die Finanzämter werden mit Einsprüchen gegen die Steuerbescheide geflutet.
Allein in Mitteldeutschland gingen 900.000 Widersprüche bei den Behörden ein, wie eine exemplarische Recherche des MDR zeigt. Etliche Besitzer von Immobilien und Grundstücken in Sachsen-Anhalt, Thüringen und Sachsen erleben teilweise irrwitzige Steigerungen der Steuerlast – in Extremfällen soll plötzlich das 60-Fache an Grundsteuer entrichtet werden. Für Kritik sorgt vor allem der Marktwert, den das Finanzamt ansetzt. Diesen halten Eigentümer und meist auch Experten für völlig überzogen, da er am Markt bei einem Verkauf derzeit gar nicht realisierbar wäre. Der Streit um die Grundsteuerreform dürfte die Behörden jedenfalls noch lange beschäftigen.
Chef des Heizungsverbands setzt auf Wärmepumpen
Etwa die Hälfte der 21 Millionen Heizungen in Deutschland gilt als veraltet und sollte modernisiert werden. Die Novelle des Gebäudeenergiegesetzes, im Volksmund auch Heizungsgesetz genannt, sollte dafür Impulse liefern. Doch die Realität sieht anders aus: Statt voller Auftragsbücher bei Heizungsbauern ist die Branche in der Rezession. Jens Wischmann, Geschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung Gebäude und Energie, verbreitet im Interview trotzdem Optimismus.
Der Verbandschef gibt zwar zu, dass die Nachfrage nach Wärmepumpen im laufenden Jahr deutlich hinter den Erwartungen zurückbleibt, aber die Auftragslage der Installateure bessert sich derzeit spürbar. Für 2025 erwartet Wischmann eine merkliche Verbesserung. Das hat übrigens nicht mit der dann anstehenden Bundestagswahl zu tun. Dass eine etwaige neue Regierungskoalition das umstrittene Heizungsgesetz zurücknimmt, hält Wischmann für ausgeschlossen. Die CO₂-Steuer wird bestehen bleiben, da Deutschland hier EU-Recht umsetzt. So werden Heizungen mit fossilen Brennstoffen ohnehin mittel- bis langfristig zum Auslaufmodell, weil ihr Betrieb unrentabel oder schlicht unbezahlbar wird.
Mit Freunden ein Mehrfamilienhaus kaufen?
Eine familientaugliche Wohnung kann in einer Großstadt preislich schnell bei über 500.000 Euro liegen. Ganze Mehrparteienhäuser sind aber stellenweise bereits ab 1,5 oder 2 Millionen zu haben. Der Gedanke liegt also nah, sich statt nur einer Wohnung gleich gemeinsam mit Freunden und Verwandten ein ganzes Haus zu kaufen. Die Idee hat Vor- und Nachteile.
Auf dem Papier klingt der Gedanke einer Kaufgemeinschaft für ein Mehrparteienhaus reizvoll. Man wohnt mit Familie und Freunden unter einem Dach. Der Kaufpreis pro Wohnung fällt meist geringer aus als beim Einzelerwerb einer Wohnung. Zudem dürfte die Bereitstellung des Eigenkapitals in der Gruppe leichter fallen und die Finanzierung auch, da die Sicherheiten bei einer Kaufgemeinschaft höher sind als bei Einzelpersonen. Experten raten aber dazu, sich im Vorfeld genau über alle Eventualitäten Gedanken zu machen und diese auch in einem Miteigentumsvertrag festzuhalten: Wer soll im Grundbuch stehen, was passiert bei Zahlungsausfällen oder wenn eine Partei das Projekt wieder verlassen will? Wie müssen Entscheidungen innerhalb der Hausgemeinschaft, z.B. über Sanierungen oder Reparaturen getroffen werden? Wer diese Sachen vorher schriftlich festlegt, bestenfalls mit einem spezialisierten Anwalt, kann vermeiden, dass die gemeinsame Immobilie zum Albtraum wird.
Bauministerium lobt Innovationswettbewerb aus
Deutschland sucht den Bausuperstar. Mit einem neuen Wettbewerb will das Bauministerium fortschrittliche Methoden oder Materialen finden und unterstützen, die das Bauen umweltfreundlicher machen. 50,6 Millionen Euro stellt der Bund für das Projekt „Pilotprojekte – Innovationen im Gebäudebereich“ bereit.
Förderfähig sind Projekte ab einem Volumen von 2,5 Millionen Euro. Bewerben können sich sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen, Verbände oder Genossenschaften mit Innovationen, die von der Baubranche schnell in der Breite eingeführt werden könnten. Bei erfolgreichem Bescheid übernimmt der Bund bis zu 25 Prozent der Kosten.
Kurios: Influencer müssen draußen bleiben
Nett hier! Doch zu viel landschaftliche Schönheit kann mancherorts auch zum Fluch werden. Ein kleines Dorf in den USA sperrt nun für einige Wochen im Herbst seine Zufahrtsstraßen komplett ab. Social-Media-Influencer hatten den 900-Seelen-Ort wegen seiner Herbstfärbung und idyllischen Lage auf der Suche nach Motiven lahmgelegt.
Die Folge waren Verkehrschaos und Müllberge am Straßenrand. Im vergangenen Jahr zog Pomfret in Vermont die Notbremse – die Zufahrtstraßen wurden für Ortsfremde gesperrt, sobald die orange-rote Färbung der Blätter beginnt. Was zunächst nur testweise gedacht war, wird in diesem Jahr wiederholt und könnte zur Dauerlösung werden. Das Phänomen ist kein Einzelfall: Auch der berühmte Eibsee am Fuß der Zugspitze ist ein so begehrtes Fotomotiv in sozialen Netzwerken, dass auch dort die Infrastruktur an ihre Grenzen stößt und Stimmen für eine Sperrung laut werden.