12.10.2023
Ihr News-Update für die erfolgreiche
Paradox: Warum sinken Immobilienpreise trotz Wohnraummangel?
Ist ein Gut rar und begehrt, wird es teurer. Das gilt eigentlich als Grundregel einer Marktwirtschaft. Der Immobilienmarkt verhält sich aber derzeit scheinbar paradox: Wohnraum ist gefragt, allerdings sinken die Kaufpreise. Ein Experte löst im Interview diesen vermeintlichen Widerspruch auf.
Prof. Dr. Jan Viebig: „Der Bedarf an Wohnraum ist nach wie vor hoch. Doch der Bedarf äußert sich nicht als Nachfrage.“ Hohe Baupreise, ein hohes Zinsniveau sowie eine durch Heiz- und Sanierungsdebatten verunsicherte Käuferschaft äußern sich derzeit in einer zögerlichen Haltung beim Immobilienkauf. Professionelle Investoren finden zudem angesichts hoher Bauzinsen wieder andere Anlageformen mit mehr Rendite. In der Summe sorgt das für sinkende Preise, obwohl in Deutschland rund 700.000 Wohnungen fehlen. Prof. Dr. Viebig erwartet daher einen steigenden Druck auf dem Mietmarkt, der sich dort in steigenden Preisen äußern wird.
Habeck stimmt Baubranche auf harte Zeit ein
Die Bauwirtschaft ächzt unter den schwierigen Rahmenbedingungen: Hohe Zinsen und gestiegene Preise für Rohstoffe und Material. Bundeswirtschaftsminister Habeck macht dem Industriezweig aber wenig Hoffnung auf einen baldigen Aufschwung.
Während die Wirtschaftsleistung Deutschlands im laufenden Jahr leicht rückgängig ist, erwartet der Minister für das kommenden Jahr eine wiedererstarkte Konjunktur. Bis diese allerdings die Baubranche erreicht, dürfte es noch länger dauern, gab der Minister zu. Allerdings habe man die richtigen Weichen gestellt, um auch die Baukonjunktur wieder anzukurbeln, so Habeck mit Blick auf das Wachstumschancengesetz und den jüngsten Bau-Gipfel.
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Faktencheck: Wie sinnvoll ist Heizen mit Strom?
Öl und Gas sind als Energiequellen Auslaufmodelle. Doch nicht überall wird es Fernwärme geben und auch Wärmepumpen können nicht ohne Weiteres in allen Immobilien installiert werden und sind zudem teuer. Ist Heizen mit Strom eine Alternative?
Im Neubau ist eine reine Stromheizung eigentlich kein Thema, weil der Wirkungsgrad beispielsweise einer Wärmepumpe immer höher ist und die Heizanlage gleich bei der Planung berücksichtig werden kann. Aber im Bestand kann es bauliche Einschränkungen geben, die Elektroheizungen unter Umständen zu einer Möglichkeit machen. Die Vorteile: Der Einbau ist relativ simpel, die Geräte sind wartungsarm und Räume lassen sich gezielt heizen, da moderne Geräte sich einfach programmieren lassen. Allerdings empfiehlt es sich beim Versorger auf einen dynamischen Tarif zu setzen und dann zu heizen, wenn die Kilowattstunde günstiger ist. Das ist oft mittags und nachts der Fall. Gegebenenfalls kann sogar über ein Balkonkraftwerk oder eine Photovoltaik-Anlage selber Strom produzieren werden.
Fazit: Elektroheizungen waren lange als ineffiziente Energiefresser verpönt. Doch moderne Geräte sind besser und intelligenter und können so unter Umständen in manchen Bestandsimmobilien eine Lösung darstellen.
Sicherlich eher etwas für Nerds sind hingegen Bitcoin-Heizungen. Die Geräte schürfen die Digitalwährungen, wobei viel Abwärme entsteht. Diese wird dann direkt zum Heizen benutzt.
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Gegen Expertenrat: Energiepreisbremse wird verlängert
Erst vor wenigen Tagen hat die Monopolkommission der Bundesregierung geraten, die Energiepreisbremse nicht zu verlängern. Doch nun sollen die Obergrenzen für Gas- und Strompreise über den Jahreswechsel erhalten bleiben.
Das Kabinett fasste einen entsprechenden Beschluss. Die Energiepreisbremse läuft nicht zum 31. Dezember aus, sondern wird bis Ende März des kommenden Jahres verlängert. Allerdings soll die Mehrwertsteuer auf Gas zum Jahreswechsel wieder auf den normalen Satz angehoben werden. Noch muss der Bundestag aber die Entscheidung auch mittragen, damit die längere Laufzeit der Preisbremse auch in der Praxis Anwendung findet.
Geldwäschebehörde nimmt Formen an
Deutschland soll eine neue zentrale Ermittlungsbehörde bekommen, die sich gezielt dem Kampf gegen Geldwäsche widmet. Das könnte auch Auswirkungen auf Immobilientransaktionen haben.
Bereits im Sommer kündigte Bundesfinanzminister Christian Lindner seine Pläne für eine neue Ermittlungsbehörde gegen Finanzkriminalität an. Diese soll unter anderem auch über ein digitales Immobilienregister besseren Zugriff auf die tatsächlichen Eigentumsverhältnisse von Häusern bekommen. Das Kabinett hat nun den Plänen von Lindner zur Einrichtung zugestimmt. „Damit läuten wir im Kampf gegen Finanzkriminalität eine neue Ära ein“, so der FDP-Politiker.