VERMARKTUNG
Immobilienanzeige: Texte für Print- und Digitalmedien formulieren
Wie Sie Headlines und Texte schreiben, die Ihre Immobilienanzeige von anderen abheben
10 Min. Lesedauer
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Immobilienanzeige: Texte für Print- und Digitalmedien formulieren
Wie Sie Headlines und Texte schreiben, die Ihre Immobilienanzeige von anderen abheben
10 Min. Lesedauer
Ob im Print oder in den Suchergebnissen im Immobilienportal – Anzeigen für Wohnungen oder Häuser fallen durch ansprechende Bilder auf. Mindestens genauso wichtig ist aber eine gute Headline, an der der Blick hängenbleibt und die den Betrachter motiviert, alle weiteren Infos zu lesen. Und bestenfalls einen Besichtigungstermin anzufragen. Aber wie schreibt man gute Headlines und Anzeigentexte? Wie findet man die richtigen Worte, um den Leser mitzunehmen und zur Kontaktaufnahme zu bringen? Und wie bringt man über die Sprache das gewisse Extra rein, das die Anzeige abhebt?
Ein guter Text steht und fällt mit seinem Inhalt. Je mehr Sachinformation der Leser in der Anzeige findet, desto interessierter wird er sie lesen. Deshalb sollten Sie mit einem Brainstorming beginnen. An welchen Angaben ist Ihre Zielgruppe interessiert? Was sind die drei wichtigsten Vorzüge der Immobilie? Was würden sie selbst wissen wollen, wenn Sie auf Immobiliensuche wären? Sortieren Sie Ihre Liste anschließend nach Wichtigkeit – schon steht die inhaltliche Struktur Ihres Textes und sie wissen, was unbedingt in die Headline muss.
Eine Headline muss den Leser in Millisekunden beeindrucken. Das geschieht durch inhaltliche Relevanz. Wer den wichtigsten Vorzug der Immobilie bereits herausgearbeitet hat, hat schon die halbe Miete. Die Headline sollte nicht mehr als 5 bis 7 Wörter oder 60 Zeichen lang sein. Auch der Einbau von Zahlen ist hilfreich, da sie eine zuverlässige Information darstellen und dem Leser eine konkrete Vorstellung geben. Auch Signalworte wie „NEU“ werden sofort erfasst und fallen auf. All das sind nur ein paar nüchterne Kniffe, die aber einfach umzusetzen sind und gerade bei ganz normalen Immobilienanzeigen eine bessere Wirkung erzielen als erzwungene Kreativität.
FLOP: In diesen hellen vier Wänden fühlen Sie sich mit Ihrer Familie garantiert wohl
TOP: Neu: 4 Zimmer und Panoramafenster zum Stadtpark
Mit Ihrer Anzeige möchten Sie Ihre potenziellen Interessenten zu einer Handlung, zur Kontaktaufnahme, bewegen. Entsprechend sollten Sie Ihren Text auch so aktiv wie möglich formulieren. Vermeiden Sie Passivkonstruktionen, Substantive auf -ung, -heit oder -keit und verwenden Sie vor allem Verben. Der Vergleich zeigt, wie viel lebendiger ein Text durch die einfache Umstellung von Nominal- auf Verbalstil wirkt:
FLOP: In der Nähe stehen Ihnen zahlreiche Versorgungsmöglichkeiten zur Verfügung.
TOP: Laufen Sie 5 Minuten die Straße hinunter und kaufen Sie Lebensmittel und Drogerieprodukte direkt in den zahlreichen Geschäften am Marktplatz.
Emotionen verkaufen – und die erzeugt man mit einer bildhaften Sprache. Was gar nicht so schwer umzusetzen ist. Seien Sie möglichst detailliert in Ihren Beschreibungen. Sprechen Sie nicht einfach von Fliesen, Parkett oder Fenstern, sondern von Kalkstein-Fliesen, geöltem Eichenparkett und vierfach verglasten Fenstertüren. Und schon wird das Bild, das der Leser vom Objekt hat, intensiviert. Passende Adjektive oder Adverben geben den fein geschliffenen Kalkstein-Fliesen zusätzlich Farbe.
In geschäftlichem Kontext fällt es uns oft schwer, etwas weniger formal zu sein. Aber genau das ist es, was Anzeigen oftmals etwas kühl und austauschbar wirken lässt. Trauen Sie sich, etwas Witz und Augenzwinkern einzubauen. Erwähnen Sie den Italiener Giovanni um die Ecke, der die beste Pasta macht und grantig wird, wenn man seinen Tiramisu nicht probiert. Oder das Baumhaus im Garten, das idealer Rückzugsort ist, wenn die Schwiegermutter kommt. Hier sollten Sie genau abwägen, was sich dafür eignet und nicht zu dick auftragen. Aber oft ist genau dies das gewisse Extra, das die Kunden anzieht und den ersten Kontakt bringt.
Wir kennen das alle: Wenn uns gleich beim Öffnen einer Seite ein ellenlanger Text gefühlt ohne Punkt und Komma entgegenspringt, lesen wir vielleicht die ersten ein, zwei Sätze davon und klicken dann weiter. Bauen Sie deshalb Ihren Anzeigentext so augen- und lesefreundlich wie möglich auf. Zwischenüberschriften lockern auf und führen den Leser von Anfang bis Ende klar hindurch. Versuchen Sie, Ihren Text in klare inhaltliche Abschnitte zu gliedern und versehen Sie jeden davon mit einer Headline. Schreiben Sie möglichst in kurzen Sätzen. Hier kann man sich gut selbst kontrollieren, indem man auf die „unds“ im Text achtet und an diesen Stellen aus einem eher zwei Sätze macht. Außerdem sollten Sie überall dort, wo es sich anbietet, Aufzählungen einbauen:
Diese Tipps gelten übrigens nicht nur für klassische Anzeigentexte, sondern helfen auch bei der Formulierung von Printbroschüren, Webseiten oder Social Media Posts.
Photocredit Header: Foto von STIL auf Unsplash